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5:0 für Gladbach oder 0:5 für Bayern – auf Nagelsmann wartet Nagelprobe

Es schien so gut wie ausgeschlossen. Fast undenkbar. Realitätsfern. Aber dann wurde es grausame Wirklichkeit für den vermeintlich des unantastbaren FC Bayern und fantastisches Happy End für die vermeintlich so verwundbaren Fohlen von Adi Hütters Gladbach. Ja, wer hätte je gedacht, dass die Bayern eine mit 5:0 auf den Deckel kriegen, dass es nur so pascht. Und wäre da nicht noch die eine oder andere Rettung in letzter Not gewesen, dann hätte es durchaus ein halbes Dutzend werden können. Es war im Grunde eines jener Fußballspiele, in denen bei einem Klub fast jeder Schuss ein Treffer ist, der andere aber statt ins Tor bestenfalls den eigenen Mann trifft, so geschehen an Klopf und Körper von Thomas Müller. Ja, alles schien wie verhext bei den einen, während bei den anderen der Zauber der Magie zu regieren schien. Ob der offensichtliche Kollaps bzw. das Blackout der Bayern-Abwehr mit oder ohne Upamecano, den Ex-Bullen aus Leipzig und Salzburg, etwas mit der Abwesenheit des Covid-infizierten Trainers Julian Nagelsmann zu tun hatte, lässt sich schwer bis gar nicht eruieren.

Und ob es damit zu tun hat, dass David Alaba jetzt bei Real-Madrid und nicht mehr bei den vor der Pleite so souveränen Bayern spielt, scheint erst recht nicht nachvollziehbar – schon gar nicht, wenn man sich daran erinnert, dass Alaba auch vor gut zwei Jahren dabei war, als es das blamable 1:5 gegen Frankfurter Eintracht gab, die damals von jenem Adi Hütter betreut wurden, der dem FC Bayern jetzt mit anderer Mannschaft wieder eine Fünfer-Packung bescherte. Wie eingangs gesagt, so war es einer dieser Tage, an denen da alles glückt und dort nichts gelingt, womit es unterm Strich zu einer solchen Sensation kommen konnte, die ganz Fußball-Deutschland einerseits erschütterte, andererseits aber auch die vermeintlich chancenlose Bayern-Konkurrenz auf- und wachgerüttelt hat.

Das Fazit aus dem Schützenfest ist Balsam auf heilende Gegner-Wunden: Elf (Welt-)Klassespieler machen eben noch lange keine unschlagbare Mannschaft, vor allem dann, wenn sie sich immer wieder selbst oder gegenseitig im Wege stehen, es also keine homogene Einheit gibt, sondern ein durch 11 geteiltes Stückwerk. Auch wenn er nicht vor Ort war, sondern sich in Quarantäne befand – die kommenden Tage und Spiele werden für Julian Nagelsmann zur härtesten Nagelprobe seiner jungen Bayern-Karriere. Der Weg vom hochbezahlten Wunderwuzi zum verteufelten Sündenbock kann verdammt kurz sein. Da muss er sich nur bei jenem Niko Kovac erkundigen, der vergleichsweise nur einen Pappenstiel gekostet hatte, ein Double vorweisen konnte und nach ähnlichen Spielen wie jenes der Bayern gegen die Borussia in Mönchengladbach in die Wüste geschickt wurde, aber an der Riviera im Casino Royal von Monte Carlo landete. Auf ein Neues für Nagelsmann oder demnächst schon rien ne va plus. Wer weiß?

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