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Schwimm-Weltcup: Mit Ausnahmen ganz schön baden gegangen statt Limits gejagt!

Nach Alles Ski unter Tags in Sölden und Formel 1 des Nachts in Austin gibt´s ab heute wieder Alles Tennis bei der erste Bank Open in Wien und dazu ab morgen auch wieder Alles Fußball für alle Sportbegeisterten und die, die es noch werden sollen. Abgesehen von Insider-Trading hingegen blieb die olympische Kernsportart Schwimmen mit dem Kurzbahn-Weltcup-Auftakt in Berlin eher eine Randnotiz, auch wenn ein gewisser Bernhard Reitshammer, Wahllinzer aus Tirol und Langbahn-WM-Vierter 2022, in drei Rennen (zwei nicht-olympische) jeweils vierte Plätze erreichte. Und ein Grazer namens Jan Hercog, der sich allerdings in Würzburg im Klub eines Weltmeisters und Olympiasiegers die nötige Wettkampfhärte geholt hat, brach über 1500m Kraul die magische 15-Minuten-Barriere, um das Ticket für die Kurzbahn-WM in zwei Monaten in Australien zu lösen.

Ja, aber wo blieb Felix Auböck, der ja auch am Start war im Europapark, wo es schon zwei Europameisterschaften gegeben hat? Er nützte nach Küchenunfall (Verbrennungen) und Trainingszwangspause den Weltcup quasi nur als Test, um zu wissen, wie weit er hinten ist und was er im H#öhentraining alles aufholen muss. Nicht nur deshalb verzichtet er ja als erster heimischer Kraul-Weltmeister der Geschichte auf die Titelverteidigung (400m) in Melbourne, das die WM vom gesperrten Russland übernommen hat. Australien und Down Under, Kängurus und Koalas, das hat natürlich bei einigen SchwimmerInnen ein Fernweh ausgelöst, das außer dem genannten Hercog keine/r beim Kurztrip zur letzten Ticket-Chance stillen konnte.

Auf die anderen traf das geflügelte Wort zu: Außer Spesen nichts gewesen. Ob der Verband so in Geld schwimmt, dass er es – auch wenn´s nur ein Kurztrip war nach Berlin – mehr oder weniger beim Fenster rauswirft, kann ich nicht beurteilen. Und nicht, dass ich wüsste, dass einige SchwimmerInnen oder deren Eltern selbst in de Brieftasche greifen oder gegriffen haben, um (teils zu leichte) Limits für eine Australien-Reise zu jagen. Aber bei Durchsicht der Resultats-Akten und Leistungs-Fakten wäre schon zu hinterfragen, ob da und dort nicht Realitätsverlust die raue Wirklichkeit verdrängt hat. Und nicht vorneweg, sondern mittendrin, sozusagen nur a/dabei, wieder einmal die Kinder des Schwimmverbands-Vizepräsidenten und Sportkommissionsmitgliedes Stefan O.!

Jan Hercog kraulte in Berlin sozusagen nach Melbourne. Und Bernie Reitshammer schwamm zu drei vierten Plätzen.

Ich weiß es zwar nicht, würde mich aber nicht wundern, sollte etwa der 10. Platz der 23jährigen Lena O. über 400m Kraul auf lokaler Ebene für Schwimm-Laien auf Neudeutsch als Top-Performance hingestellt werden, was weltweit aber weit verfehlt ist, nämlich genau um 14 Sekunden, die die Siegerin von der Tiroler Lehrerin in spe getrennt haben – und 10 Sekunden bei 200m! Alle anderen Resultate der Schwimmkinder Lena und Leon schwankten zwischen Plätzen 25 und 75 bei diesem Weltcup, bei dem einige der weltbesten SchwimmerInnen aus USA, Australien, China, Japan, England nicht dabei waren.

Da im kommenden Jahr, sollte es die abklingende oder doch wieder steigende Corona-Inzidenz zulassen, die WM hoffentlich wirklich in Fukuoka (Japan) stattfindet, haben wie der rekonvaleszente Auböck auch andere Stars und weitere Österreicher (Rothbauer, Bayer) die Kurzbahn-WM zugunsten harten Trainings aus ihrem Wettkampfprogramm gestrichen. Wen der rührige Verband aber dann aller aber schlussendlich im November für die Kurzbahn-Titelkämpfe in Melbourne nominiert, hat er sich offen ge- oder der Sportkommission mit besagtem Schwimmvater überlassen.

Und eben diese und dieser – das Herren-4x100m-Lagen-Bronze bei der Rom-EM 20220 dient da als willkommenes Argument – setzen ja aus lange erprobten, familiären Gründen nicht immer, aber immer wieder auch bei Amazonen auf rotweißrote Staffeln. Wenn die dann bei geringer Teilnehmerzahl (12 – bis 14/15) solch Plätze wie 10 bis 12 erreichen, werden sie gerne als Erfolgsmodell denen untergejubelt, die sich nicht oder nur peripher für Schwimmsport interessieren. Mittlerweile hat es sich im heimischen Sport eingebürgert, unter dem Schutzschild einiger Topleute a la Auböck (und auch Bronze-Staffel ohne alternative Ersatzleute) ein X für ein U vorzumachen. oder aus dem U ein X. Der Zweck, so heißt es, heiligt alle Mittel. 

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