Fussball

Christoph Baumgartner oder: Kleiner Segen im verfluchten Milliardenspiel der Superlative

Es ist der erste Weihnachtsfeiertag, für mich immer noch Christtag. Und in all dem Wahnwitz bis Unsinn, der uns heutzutage auf Schritt und Tritt in allen Bereichen, aber auch Schichten der Gesellschaft begleitet, in Zeiten, in denen Schmalhans weltweit allzu oft noch immer Küchenmeister ist, andererseits aber mit Abermillionen an Sportler- oder Künstlergagen herumgeworfen wird, gibt´s zumindest für mich ein echtes Lichtlein im Dunkel. Es hätte sich mehr verdient als eine kleine Teletex-Notiz, kleiner als irgendwelche Meldungen über Darts oder mehr oder weniger belangloses Eishockeymatch. Es handelt von einem österreichischen Fußball-Legionär, dem Nationalspieler Christoph Baumgartner, der in der deutschen Bundesliga bei Hoffenheim engagiert ist. 

Der Mann ist jung, erst 23 Jahre alt, hat aber eine ausgeprägte soziale Ader, die dafür spricht, dass er kein Gutmensch ist, der fordert, was andere machen oder lassen sollten, sondern ein guter Mensch, der selbst Gutes tut. Von wem immer die Idee stammt, sie begnügt sich nicht, nur Geld für einen guten Zweck abzuzweigen, sondern hat als direkte, praktische Entwicklungshilfe Hand und Fuß! Der langen Rede abgekürzter Sinn – Baumgartner hat in Uganda, also im Herzen von Afrika, eine Ausbildungsstätte für in Jugendjahren (auch vergewaltigte) schwangere Frauen und/oder Mütter gegründet, um dort in einer Schule fürs Leben Berufe erlernen zu können.

Ja, da hat der Jung-Twen etwas auf die Beine oder besser Grundfesten gestellt, das mehr ist als nur eine Momentaufnahme, die etwaiges schlechtes Gewissen abbaut, sondern ganz sicher Langzeitwirkung haben sollte/müsste in dieser Region, in der ganz andere Verhältnisse herrschen als in unseren Breiten. Und für mich ist dieser Christoph Baumgartner ein Vorbild, das andere, noch viel reichere Kollegen dazu ermuntern sollte, in Zeiten des sich selbst überbietenden Transfer- und Gagenwahnsinns a la Mbappe, für den Real-Madrid angeblich eine Milliarde (woher aber?) bieten will, ähnliche Zeichen zu setzen. Nicht als medial beklatschter Weihnachtsmann, sondern als guter Geist, der das Herz und nicht nur das Kalkül sprechen lässt. Als kleiner Segen im verfluchten Millionen- bis Milliardenspiel krankhafter Superlative!

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