Fussball

Geld stinkt doch! Ronaldo schickt sich und Ruf aus gekränkter Eitelkeit gegen Unsummen in die Wüste

Es ist zwar schon der zweite Tag des neuen Jahres angebrochen, da aber zu Fest- und Reisetagen sowohl Raum als auch Zeit gefehlt haben, möchte oder besser muss ich mich mit einer Altlast beschäftigen. Und die wäre, so werden sich meine Blog-Leser zu Recht fragen? Sie steckt in einem Wort, nein: in einem Namen: Ronaldo! Selten zuvor hat ein Fußball-Weltstar in unverblümter, um nicht zu sagen fast schon unverschämter Weise und Form demonstriert, wie man des schnöden Mammons wegen sogar seinen sportlichen Ruf ruiniert! Hätte ich gewettet, hätte ich diese Wette verloren. Nie im Leben hätte ich gedacht, dass ein mehrfacher Weltfußballer, ein Europameister und Rekordtorschütze, eine Ikone, die Glamourklubs, Serien-Champions und Traditionsvereinen den Stempel aufgedrückt hat, dass ein Superstar, der eigenen Aussagen nach lieber Champions-League statt Europa League spielen wollte, sich und seinen Namen gegen Unsummen im wahrsten Sinn des Wortes in die Wüste schicken würde!

Wäre schon China, Korea, Japan oder sogar die Major League Soccer, so etwas wie ein Abstellgleis für einen 37jährigen gewesen, der bei der Katar-WM in egomanischer, maßloser Selbstüberschätzung nicht nur seinen Schwanengesang erlebt, sondern sich selbst ins Abseits gestellt hatte, so kommt der mehrjährige Vertrag mit dem Saudi-Meisterklub Al-Nassr dem Kniefall eines entthronten Königs vor den Hunderten an Millionen an Petrodollars pro Jahr gleich, mit denen ihn die Öl-Scheichs zuschütten. Dass er sich dabei auch noch das Mascherl als Botschafter einer beabsichtigten WM-Kandidatur Saudi-Arabiens (2030 oder 2034) hat umhängen lassen, damit das Kind einen schöneren Namen hat, macht die Sache meiner Ansicht nach nicht besser, sondern eher noch schlimmer. 

Selten zuvor hat sich ein  Superstar derart offen und öffentlich demaskiert und, man verzeihe den brutalen Ausdruck, auch prostituiert wie jetzt der in seiner Eitelkeit mehrfach gekränkte Cristiano Ronaldo dos Santos Aveiro, die europäische Antwort auf das mittlerweile ziemlich korpulente einstige brasilianische Wunderkind, das die Tore zu Brasiliens letzten WM-Titel öffnete. Anders als Christiano R., der aus Funchal ausgezogen war, der Hauptstadt der Insel Madeira, um von Lissabon bis Manchester, von Madrid bis Turin, mit Ruhm auch Geld zu scheffeln, so war der große Fußballkönig Pele sich selbst, seinem Heimatklub FC Santos (wo er jetzt aufgebahrt ist) immer treu geblieben, ehe er im Karriere-Herbst in der Welthauptstadt New-York die Initialzündung für die langsame, aber letztlich unaufhaltsame Entwicklung von Soccer, also Fußball gegen Football, in den USA (und Kanada) beisteuerte – in der Stadt, die nie schläft und von und mit Stars aus aller Herren Länder lebt.

Ob die (Fußball)-Welt in Zukunft mit solch Interesse nach Ryad, zu Al-Nassr und zu Ronaldo dos Santos Aveiro blickt wie einst zu den NY Cosmos im Giant Stadium, das wage ich zu bezweifeln. Das sind zwei ganz verschiedene Fußball-Schuhe. Im Gegensatz zum Zitat der alten Römer möchte ich in diesem Falle laut denken und sagen: Pecunia olet, auf Deutsch: Geld stinkt. In diesem Fall und in Zeiten wie diesen, wo man uns Gürtel-enger-schnallen predigt, höllisch zum Fußballhimmel!

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