Ballsport

Laver-Cup lässt Topstars kalt – im Gegensatz zum heißbegehrten Ryder-Cup.

Da das Semifinale des LayJet-Challengers in Bad Waltersdorf mit Dennis Novak auch am Sonntag wieder um einige Stunden verschoben werden musste, möchte ich mich mit einem anderen Turnierformat beschäftigen, das vom Allzeitstar Roger Federer mit Rivalen-Freund Rafael Nadal aus der Taufe gehoben wurde als Tennis-Gegenpol zum Ryder-Cup im Golf, der diese Woche in Rom mit Sepp Straka über die Bühne geht.

Abgesehen davon, dass der aktuelle Laver-Cup Im kanadischen Vancouver stattfindet, es zu uns halt neun Stunden an Zeit-Verschiebung gibt, es bei uns halt schon Mitternacht ist, wenn drüben (nur fürs Sky-Pay-TV) aufgeschlagen wird, ist auch die Besetzung vor allem des Europa-Teams (im Gegensatz zur US-kanadischen Welt-Auswahl) alles andere als das Gelbe vom Ei, sondern eher zweite bis dritte Wahl.

Fakt ist: Djokovic, der nach dem US-Open-Sieg auch noch am Serben-Aufstieg im Daviscup beteiligt war, hat abgesagt. Statt Carlos Alcaraz spielt der russische Spanier Davidovich-Foka! Medwedew? Leider nein, als Alternative aber Landsmann Rublew,  frisch oder doch müde vom UTS-Show-Sieg in Frankfurt! Zverev? Wählte lieber Turnier in Fernost! Sinner? Nicht fit genug! Jungstar Rune? Für den Dänen spielt der zuletzt gebeutelte Norweger Ruud, der wochenlang ein Spiel nach dem anderen verloren hat! Und ausgerechnet er errang bisher den einzigen Europa-Sieg. Hurra!

 Welch Kontrastprogramm zum Ryder-Cup der Golfer zwischen den US-Stars und den – zum Teil wie Sepp Straka auch in Amerika lebenden/spielenden – besten Europäern! Da brennen die Größen darauf, dass sie von den stets wechselnden Kapitänen neben den durch die (Preisgeld-) Ranglisten fix qualifizierten Spielern als „Captains Pick“ ins 12er-Team berufen werden, das mit vereinten Kräften (Foursome, Fourballs) und am Finaltag in 12 „Singles“ um eine der begehrtesten Trophäen im Weltsport kämpft.

Und um dort wie heuer in  Rom so gut wie möglich drauf und vorbereitet zu sein, sowohl Termin-Slalom als auch mentalen Druck zu verkraften, ordnen die Golfstars alles diesem Prestige-Duell unter – ich gehe sogar so weit, zu sagen, dass einige es sich was kosten ließen, dürften sie dabei sein, weil Teil dieses Traditionsduells auch ihr Prestige samt Marktwert in die Höhe schraubt.

Was bei der Gründung vor wenigen Jahren sowohl sportlich als auch wirtschaftlich gesehen gut gemeint war, ist irgendwie zu einem nebensächlichen Event geschrumpft, dem das Gros der Besten die kalte Schulter zeigt. Nicht nur, weil es in Good Old Europe eher ein Mitternachtsspuk ist. Das hat sich “The Rocket” Rod Laver, zweimal Jahres-Grand-Slam-Sieger, 11facher Grand-Slam-Gewinner, als weit prominenterer Namensgeber als etwa der Mister Ryder sicher nicht verdient… 

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