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Ob SPÖ-Posse oder ÖOC-Revoluzzer – wo im Kampf um Macht gehobelt wird, dort fliegen Späne

Wo gehobelt wird, dort fliegen Späne. Wo es um Macht geht, dort wird intrigiert und diskreditiert, gemunkelt und gemauschelt, gewählt und … vielleicht auch getürkt, wer weiß in Zeiten wie diesen, in denen nichts mehr ausgeschlossen ist, gell! Was sich da bei den Roten aktuell abspielt, das hätte auch die tollsten Genieblitze der bissigsten Kabarettisten in den Schatten gestellt. Wer oder was hat jetzt wessen Namen so hinterfotzig und offenbar so oder zu verschlüsselt vertauscht, dass es 48 Stunden, also exakt zwei Tage lang gedauert hat, um diesen an sich läppischen Fehler zu enttarnen? Wo ist da ein grader Michl, der mir sagt, wo der Hund lag? Na, der Transparenz wegen wird noch einmal nach- und ausgezählt mit jetzt andersrum vertauschten Namen und womöglich wieder einer Stimme, die sich am Weg von wo nach wohin irgendwo vertschüsst hat. Hurra!

Welch Koinzidenz, dass sich am gleichen Tag, als die Sozialdemokraten in ihrer politischen Odyssee zwischen linkem und rechtem Flügel an Scylla und Charybdis gestoßen waren, der Machtkampf im heimischen Olympischen Komitee mit gegenseitigen Vorwürfen der alten Führung mit den Revoluzzern zuspitzte. Und wenn ich mir die handelnden Personen anschaue, dann kann ich aus langjähriger Erfahrung sagen: Beim alten Stamm handelt es sich größtenteils um eine Mischung aus Top-Managern und Ex-Spitzensportlern mit Gold- und anderen Medaillen um den Hals, bei der streitbaren Opposition, die die Altvorderen so schnell wie möglich loswerden will, hingegen nur um Top-Funktionäre und die neue Turn-Vizepräsidentin, als Turn-Mama Jahn, die als ORF-Profi i. R. aber auf dem rutschigen Parkett noch ein Neuling ist.

Als optisch ansehnliches, allseits anerkanntes „Feigenblatt“ passt sie natürlich den olympischen Revoluzzern (u. a. auch Turnpräsident Manseder) gut ins Bild, auf dem der Spiritus Rektor eines Umsturzes/Umbruchs unübersehbar in haarloser Gardegröße vom Betrachter außen rechts, aber sinnigerweise in Verbundenheit mit seinem Umfeld und dem Sportminister links draußen zu finden ist. Da es sich um den Schwimmpräsidenten handelt, will er ja nicht weiter unbekannter Weise nur im Trüben fischen, sondern als fast zwei Meter großer Zampano an der Oberfläche, nein: am liebsten an der Spitze auftauchen, um dort allseits nach Komplimenten zu angeln.

Ein Boss eines olympischen Kerndisziplin-Verbandes ganz oben, wenn das nicht legitim wäre, was sonst?! Wenn ich mich recht entsinne, dann war Magister Arno Pajek, Sohn eines legendären Schwimmers, Schwimm- und Skitrainers, der an der Uni Innsbruck lehrte, mit dem Ziel angetreten, die Rahmenbedingungen für den heimischen Schwimmsport entscheidend zu verbessern, aus gewonnenen Prozessen mit Vorgängern oder Renegaten zusätzlich Geld zu lukrieren und den durch Malversationen, Turbulenzen wie sonstige Imponderabilien in Verruf geratenen Verband vom schiefen ins rechte (nicht politische) Licht zu rücken. Aber wie so oft im (österreichischen) Sport klaffen zwischen hochfliegenden Plänen und tiefsitzenden Problemen, zwischen pompösen Worthülsen und verschwiegenen Wortbrüchen große Lücken, die – so funktionieren eben geschickte Sportpolitiker! – mit alles überschallenden, nach außen gut klingenden, medial verkaufbaren Rufen nach Revolution und Zukunft überbrückt bzw. übertönt werden.

Ja, mit dieser Masche ist es dem Schwimmpräsidenten zumindest bisher gelungen, sich mit Hilfe einiger Kumpane und schon immer heimische Erfolgsmenschen gerne abwertende Medien als „Machacek“ hinzustellen. Nimmt man die „Erfolgsquote“ seiner Regentschaft ab 2016 aber genauer unter die Lupe, dann schaut die Sache natürlich ganz anders aus als so, wie er und sie sich verkaufen. Ein Plädoyer in eigener Sache für Medaillen, die errungen wurden, kann er schwer halten, denn die Griechendrillinge Alexandri wurden schon 2012/13 geholt und eingebürgert, Felix Auböck, lebt und trainiert (ausgenommen 2020 drei Monate Südstadt/Vöslau, wo er keinen Sponsor fand) im Ausland (Berlin-Abitur, Michigan-Bachelor, Loughborough, Magister, Masters-Studium), die inzwischen zu Weltklasseschwimmern gereiften Tiroler Reitshammer und Bucher (Lagenstaffel-EM-Bronze, WM- und EM-Finalisten) mussten ihre Tirol-Heimat in Richtung Linz, der Spittaler Gigler hingegen nach Graz verlassen, weil es trotz großer Töne weder in Innsbruck noch in Vorarlberg noch in Kärnten eine 50m-Schwimmhalle gibt …

…. und jene in Salzburg-Rif, wo Juniorenweltmeister Mladenovic von einem Bulgaren (wie die Alexandri-Drillinge von Bulgarin) trainiert wird, origineller Weise nur über zwei statt acht bis zehn 50m-Bahnlängen verfügt, sich also dort oft Schwimmer: Innen in die Quere kommen. Toller fortschritt, nicht wahr! Und wenn es sich beim Wiener Landesverbandschef um keinen Querulanten handelt, der Falsches sagt oder Falsches versteht, dann ist der Trainingsbetrieb im Stadionbad mit dem Schiebedach bei Kälte/Schlechtwetter für die Leistungsschwimmer nur peripher benützbar. Verständlich, dass es deshalb  auch eher schlecht um den Schwimmnachwuchs in Wien steht, der einst dominierte, jetzt aber im Niemandsland dahindümpelt. Dazu sei noch angemerkt, dass das 25m-Sportbecken der Wasserwelt Wörgl im Winter zusperrt und die Hallenbäder in Fieberbrunn und St. Ulrich/Pillersee vor der Schließung stehen. Ja, eine tolle Erfolgswelle, oder?

Und wo es einmal potente Sponsoren im Schwimmverband gab, so habe ich von Insidern vernommen, dass die neuen eher enge Spendierhosen anhaben, wobei laut geflügelten Worten auch Kleinvieh bekanntlich Mist macht. Wenn große Gönner abhandenkommen, dann darf man aber selbst schon noch so großzügig sein wie etwa Fußballklubs mit wechselnden Trainern. Drei bezahlte Generalsekretäre in sieben Jahren sind ein ordentlicher Schnitt, wobei man im Gegensatz zum Sprichwort doch einen Richter brauchte. Und dazu gibt es statt des früher ehrenamtlichen Schwimmwarts nun einen bezahlten Sportdirektor. In dessen Worten auf Neudeutsch: Progress!! Bärig.

Aber davon und von Medaillen weniger Ausnahmekönner abgesehen sei gesagt, dass es auch auf dem sportpolitischen Parkett einen echten Höhenflug für den OSV gab, nämlich den Sturm seines lobersten Chefs bis in die Beletage des europäischen Verbandes, wo er nach einem erfolgreichen Umsturz mit Präsidentenwechsel jetzt als siebenter (!) Vizepräsident ins Führungsgremium gewählt wurde. Ich bin mir sicher, dass angesichts dieser wirklichen Machtposition der österreichische Schwimm- und in der Folge auch der olympische Sport davon profitieren, Sponsoren vermittelt oder Hallenbäder gebaut werden, damit wir am St. Nimmerleinstag womöglich am Tivoli in Innsbruck doch wieder eine Europameisterschaft buchstäblich unter Dach und Fach kriegen. Solch fantastischer Realismus muss gelobt werden!

Ich habe dieses tolle Präsidenten-Pedigree nicht etwa darum zusammengefasst, um ein Pajek-Mütchen zu kühlen, der ist mir persönlich schnurzegal, sondern deshalb, weil nicht sein kann, was nicht sein darf, dass uns nicht nur in der Politik, sondern auch im Sport immer und überall ein X für ein U vorgemacht und dann, wenn man räsoniert, mit Maulkorb, mit Retourkutschen und Verboten aller Art gedroht wird. Welch Koinzidenz, dass die olympischen Revoluzzer, die zum Großteil  nicht vom Spitzensport kommen, am gleichen Tag ins (Medien)-Horn geblasen haben wie die Sozialdemokraten mit ihrer Posse, die uns alle für dümmer verkaufen will als es frei nach dem Volksmund selbst die Polizei erlaubt!

PS: ich konnte als Laie ein paar Fehler durch Technik-Probleme in einer Stunde korrigieren. Darum empfehle ich das untenstehende King-Lear-zitat …

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