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Rote Bullen im Kampf mit “Flop-Ten”

sport1

Was zehn Minuten alles ändern, nein: geradezu auf den Kopf stellen können! Natürlich verjuxten die Bayern einige Chancen, aber bei 2:2 schien es noch, als könnte Salzburg dagegenhalten, als würden sich die Bullen nicht bei den Hörnern packen lassen. Aber dann gingen sie, vom dritten Bayern-Tor getroffen, in die Knie, dann waren sie, entschuldigen Sie den Sprachgebrauch, abschussreif im fußballerischen Sinn. Es ging Schlag auf Schlag, bis unterm Strich des Zusammenbruchs statt der halben Sensation ein 2:6-Debakel stand.

Drei Champions-League-Duelle, 11 Gegentore, mehr als die Hälfte davon in der Endphase. Eine ernüchternde, aber ebenso aufschlussreiche Statistik, die es zu analysieren gilt, der man unbedingt auf den Grund gehen muss nach dem Kausal-Prinzip: Aus Nichts kommt nichts. Um die tröstend-anerkennenden Floskeln auch der Bajuwaren, dass das nackte Resultat den Spielverlauf verzerre und die starke Gegenwehr der Bullen damit unter den Tisch kehre, kann sich Salzburg nichts kaufen. Es könnte höchstens und höchst gefährlich dazu führen, sich selbst zu belügen, dass ja alles hätte anders laufen können, wenn das dritte Tor nicht gefallen wäre. Ja, wenn das Wörtchen nicht wär´, dann …. Es gibt einige Varianten davon, was wäre, wenn …  nicht wahr, oder doch nicht?

Tatsache ist jedenfalls, dass die moderne zukunftsorientierte, kräfteraubende Spielweise der Salzburger hierzulande fast allen Gegnern fast immer den Nipf nimmt und den Nerv zieht, selbst dann, wenn nur eine bessere B-Elf auf dem Platz steht. Wenn es aber international gegen Klassemannschaften geht, wenn nicht sogar den derzeit besten Klub der Welt wie den FC Bayern, dann reichen eben Kraft und Kondition nur eine begrenzte Zeit, um die Konzentration auf höchstem Niveau und damit die Fehlerquellen so niedrig wie möglich zu halten. Wenn dabei, um es drastisch zu sagen, der Bogen überspannt, jeder vorzeitig am Limit angelangt ist, dann kann´s halt passieren, dass in wenigen Minuten wie ein Kartenhaus einstürzt, was davor mit Elan und Engagement vielversprechend und ebenso gelobt aufgebaut wurde. Das in Zukunft zu verhindern, ist keine Sache von mehr oder optimiertem Training, sondern eine Frage eines ständigen Lernprozesses in der Champions oder Europa League gegen andere Kaliber als  in einer heimischen Meisterschaft, in der halbe Kraft genügt, um Titel um Titel zu gewinnen.

Und es wird ganz sicher auch eine Frage des richtigen Einkaufs oder der umsichtigen Talente-Scouts in den RedBull-Akademien in aller Welt sein, nicht nur fabelhafte Offensivleute zu sich und zu finden, sondern auch Abwehrspieler von körperlichem wie spielerischem Format, die ihren Mann stehen. Was nützt schlussendlich die schönste Offensive, wenn es lauter Löcher in der Defensive gibt? Längst hat sich ja das ehedem geflügelte Wort ins Gegenteil verkehrt: Verteidigung ist mittlerweile ja der beste Angriff oder medial-spezial formuliert: Tore lassen sich am leichtesten aus einer gesicherten Abwehr schießen. Was letztlich aufs selbe rauskommt. Und damit verhindert, dass es fatale Schlussphasen gibt mit vier am Stück wie gegen Bayern. Der Kampf gegen die Flop-Ten kann, nein: muss sofort beginnen …

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