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Sabalenka und Grand-Slam-Titel als bester Return of Investment

Mit Daniil Medwedew, auf Deutsch Bär, kämpft morgen im Melbourne-Endspiel ein Russe gegen den Südtiroler Finalneuling Sinner um seinen zweiten Grand-Slam-Titel. Schon heute hat zum Bedauern nicht nur der Ukrainer die Weißrussin Aryna Sabalenka ihren Vorjahrssieg bei den Australian Open auf die beste aller Formen wiederholt, nämlich ohne Satzverlust! Und im einseitigen Finale gegen die überforderte Chinesin Zheng, 21, mit der Autorität und Überzeugung eines Tennisstars, der weiß, was er kann und was er machen muss, wenn er gefordert wird.

Das klingt auf ersten Blick oder erstes Hinhören natürlich lapidar oder nach no-na. Wer aber die Entwicklung der Weißrussin über die Jahre hinweg verfolgt hat, der weiß auch, dass die inzwischen selbstbewusste, konstante und stabile Grand-Slam-Siegerin und neue, alte Nummer 1 der Damenwelt jahrelang an mentaler Verunsicherung und damit verbundener Aufschlagschwäche gelitten hatte. Aryna war zwar dank ihrer Doppelerfolge (mit alter Partnerin Mertens, Belgien, die sie im Linz-Einzelfinale besiegt hatte, um mit ihr das Doppel zu gewinnen) keine arme Kirchenmaus mehr, schwamm aber noch nicht im Preisgeld, griff aber trotzdem mehr oder weniger tief in die Tasche, um zusätzlich zum vertrauten Touring-Coach Anton Dubrov und zu Fitness-Guru Stacy mit Gavin MacMillan auch einen Biomechaniker zu finanzieren.

Und  tatsächlich begann er ihr in speziellen Sessionen die Aufschlagdefizite mit Doppelfehlerorgien auszutreiben. So gut, dass Sabalenka auch dank ihrer Größe (1,82m) und ihrer wuchtigen Aufschläge nicht nur Breakchancen abwehren, sondern mit Assen und Winnern die GegnerInnen immer öfter und schneller abservieren konnte. Der buchstäblich große Vorteil Aufschläger(in) als maximaler Return of Investment.

Damit will ich zum Ausdruck bringen, dass es erstens des Mutes zur kritischen Selbsterkenntnis bedarf und zweitens zum mitunter noch mutigeren Entschluss, bei der Wahl der Edelhelfer nicht am falschen Platz zu sparen, sondern anerkannte Experten zu verpflichten, sofern man sich absolute Spitzenleute schon oder noch leisten kann. Die Vorgangsweise der alten, neuen Australian-Open-Siegerin scheint mir auch manch anderen kriselnden oder verunsicherten Größen durchaus empfehlenswert zu sein.

Auch wenn sie eine mancherorts punzierte Weißrussin ist, die wpohl oder übel dem seit Jahrzehnten regierenden Diktator Lukaschenko da oder dort schon die Hand geschüttelt hat. Da sie auch auf Englisch das Herz auf der Zunge trägt, da sie auch der vor 50 Jahren siegreichen Aborigines Evonne Cawley-Goolagong verbale Kränze bei der Sie der flogen ihr trotz Herkunft in Melbourne bei der Siegerehrung die Herzen zu …

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