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Schlägt Straka ins Wasser, bringen halt Schwab und Nemecz zwei Topresultate ins Trockene

Kaum hatte der gebürtige Wiener und Doppelstaatsbürger Sepp Straka den historischen ersten Sieg eines Österreichers auf der US-PGA-Tour gelandet, wurde der nächste Auftritt beim Arnold-Palmer-Turnier in Florida am drittletzten (Birdie-)Loch buchstäblich zum Schlag ins Wasser. Aber während Straka neben Disney-World schon den Cut verspielt hatte, schlugen anderorts halt andere Österreicher zu. War´s beim Kenia-Open auf der European Tour, die jetzt DP-Tour heißt, der spätberufene Grazer Lukas Nemecz, der sich als geteilter Siebzehnter an die Schwelle der Top 10 und im Order of Merit auf Platz 39 (5 Plätze hinter dem pausierenden Bernd Wiesberger) spielte, so wurde er vom Steirer Matthias Schwab beim Parallelturnier der PGA-Tour, den Puerto Rico Open, noch übertrumpft.

Während sich Lukas Nmecz auf der European-Tour (DP) etabliert, spielte sich Matthias Schwab auf der US-Tour wieder auf Platz 7.

Obschon für Schwab vor allem der Moving Day, also die 3. Runde, nicht so gelaufen war, wie er sich das gewünscht hätte, stieß er am Ende wie schon in der Vorwoche wieder unter die ersten Zehn und wieder auf Platz 7 vor – und damit trotz weniger Auftritte auch wieder unter die Top 100 der US-Tour (Money-List 99, FedEx96). Was, nur Top 100, so mag der/die eine oder andere womöglich fragen? Wie man Birnen nicht mit Äpfeln vergleichen soll, so kann man Rankings im Tennis nicht mit Ranglisten im Golf verwechseln. Hinter Schwab rangieren nämlich solche Kaliber wie der frühere European-Tour-Gesamtsieger Tommy Fleetwood (GB), der Olympiazweite 2021, Rory Sabbatini, der 9fache PGA-Tour-Sieger, US-Masters-Zweite, Ryder-Cup-Spieler, Olympiadritte 2016, Matt Kuchar (USA), die Major-Sieger Sergio Garcia (Spa), Graeme McDowell (NIR) und Justin Rose (GB), obendrein Olympiasieger 2016.

Lauter klingende Namen, die aber angesichts der enormen Dichte im (Welt-)Golfsport trotz ihrer Klasse auch immer wieder Rückschläge hinnehmen müssen. Wie schnell das im Golf gehen kann, das immer und überall nur Open Air bei Wind und Wetter gespielt wird, solange es nur donnert und nicht blitzt, das haben die Finaltage des Palmer-Turniers eindrucksvoll bestätigt. Der mehrfache Major-Sieger Rory McIlroy (Nordirland), der im Flight mit Straka gespielt und zwischendurch mit 9 unter Par geführt hatte, beendete das Turnier nach zwei 76er-Runden und +1 letztlich auf Platz 13 unmittelbar vor dem Weltranglistenersten Jon Rahm (17./+2).

Ja, so schnell kann´s auch an der Weltspitze gehen, ohne verwachst zu haben. Ein, zwei schlechte Schläge, ein Schuss an Übermut oder Risikofreude, kosten eben nicht wie im Tennis nur ein Game, sondern schlimmstenfalls den Cut und ein ganzes Turnier. Zufallssiege andererseits aber finden sich im Golf so gut wie keine, schon deshalb, weil ja ein oder zwei gute Tage das Kraut nicht fett machen, sondern a la longue Konstanz, Stabilität und so gute Nerven, die den einen oder anderen Rückschlag wegstecken. Sowohl Straka und Schwab als auch der schon abgeschriebene, aber doch wieder in die Beletage aufgestiegene Nemecz sind wichtige Beispiele und Vorbilder, dass auch Golfer aus einem Land, das den Profisport erst sehr spät mit Markus “Maudi” Brier Ende des letzten Jahrhunderts entdeckt hat, der Welt ein Loch schlagen können. Auch wenn es zwischendurch Schläge ins Wasser gibt, die in den allerbesten Familien vorkommen.

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