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Trotz Hütter-Heimsieg schmerzen die Skination viele Pleiten auf mehreren Ebenen

Manchmal hab´ ich als TV-Zuschauer, der sich als interessierter Internet-Surfer auch fast alle Skiergebnisse an Nebenfronten anschaut, immer öfter den Eindruck, dass es den sogenannten Fachkommentatoren nicht an Wissen, aber an Infos mangelt. Wenn ich in Wengen aus dem mitunter doch nicht so berufenen Munde des Hans „Immer-nett“ Knauß höre, dass es deshalb an Abfahrtsnachwuchs mangeln würde, weil es zu wenige Europacup- und FIS-Rennen geben würde, um sich für den Weltcup so zu empfehlen und zu rüsten wie in Slalom oder Riesenslalom, dann muss er Birnen mit Äpfeln verwechseln.

Zuletzt gab´s in drei Europacup-Speedrennen in Santa Caterina und Saalbach drei österreichische Siege und dazu noch jede Menge an Podestplätzen, während man in Slalom und Riesenslalom solche Erfolge mit der Lupe suchen muss, ohne wirklich fündig zu werden. Warum aber Sieg- und Topplatzläufer auf zweiter Ebene auf höchstem Niveau im Niemandsland dümpeln oder jahrelang als Mitläufer dabei sein dürfen, die das Kontingent ausschöpfen, steht auf einem anderen Blatt.

Da gilt es, wenn sie mich fragen, auch bei den Landesskiverbänden ein- und nachzuhaken, weil aus diesen Reihen seit Jahren ziemlich wenig, wenn nicht gar keine neuen Starlets hervorkommen, die sich in der Spitze etablieren können. Das lässt sich ja auch an der immer bescheideneren Medaillenausbeute bei Junioren-Weltmeisterschaften, aber auch im Europacup ablesen, ohne dass man darob als Besserwisser oder Beckmesser abgekanzelt wird. Heute zum Beispiel gab´s ja den ersten von zwei Europacup-Slaloms der Damen in Zell am See, der aus ÖSV-Perspektive mehr als ernüchternd endete.

Während gestürzte Fest im Helikopter endetem landete lettin Germane in Zell historischen Sieg.

Dass der eine oder andere heimische Teenager im 30er-Finale (im EC dürfen aber alle, die das Ziel gesehen haben, auch im 2. Lauf nochmals ran) im Überschwang dann besserer Nummern patzt oder ausscheidet wie etwa eine Maja Waroschitz (17), Valentina Rings-Wanner (18) oder Leonie Raich (18), das ist sozusagen Part of the Game einer Entwicklung. Wenn die einst stolze und dominante Skination aber mit den Plätzen 9 (M.-Th. Sporer) und 12 (N. Falch) aussteigt, während eine Lettin – jawohl die Lettin Dzenifera Germane – den Slalom gewinnt, dann müssen doch Alarmglocken läuten.

Darüber kann und darf ein Super-G-Weltcupsieg einer nach vielen Verletzungspausen körperlich wie mental runderneuerten Cornelia Hütter beim ersten der Heimrennen in Altenmarkt-Zauchensee nicht hinwegtäuschen. Einem Wimpernschlag-Triumph, der auch von einem fatalen Sturz der Kärntnerin Nadine Fest überschattet wurde. Eben diese dabei verletzte Ex-Juniorenweltmeisterin und Europacupseriensiegerin von ehedem ist leider ein Musterbeispiel für einst hochgejubelte Talente, die schon seit Jahren den Erwartungen hinterher gefahren sind.

Ob´s besonders clever war, sie trotz verlorener Formsuche immer wieder aufs Neue nominiert zu haben, bis sie über die Jagd auf Erfolge stolperte, scheint mir wie so viele anderen Grundsatz-Themen eine Diskussion wert. Für mich jedenfalls hätte perfekte Skitechnik einen weit höheren Stellenwert als das kraftvolles Sammeln von FIS-Punkten auf weit besseren Kunstschneepisten als früher. Die wirklichen Talente setzen sich auch mit hohen/höchsten Nummern  und unter widrigsten Bedingungen immer durch.

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