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Vorhang auf für FC Hollywood, ein Klassiker auch ohne Goethe und Schiller

Des hat ka Goethe g´schrieb´n, des hat ka Schiller dicht´, das stammt auch nicht von Nestroy oder Raimund, nicht von einem der großen Kabarettisten der Nachkriegszeit, auch nicht vom legendären Bayern-Mundl Karl Valentin, ist aber dafür eine bajuwarische Persiflage auf ein Schauspiel, das FC Hollywood heißt.

Sie wissen natürlich, dass da vom Bayern München die Rede ist, der sich seit geraumer Zeit in einer ganz subtilen Form von Selbstvernichtungstrieb eine Stegreif-Komödie nach der anderen zum Gaudium der Medien, mitunter aber nicht nur zum Entsetzen der Fans inszeniert, die sich entweder die Hände reiben oder aber die Fäuste (frei nach Staberl) im Sacke ballen.

Und da es beim nicht immer fröhlichen Drittabschlagen zwischen dem aus der Hüfte schießenden Ehrenpräsidenten Uli Hoeneß und dem entmachteten Trainer mit Ablaufdatum, also Thomas Tuchel, auch um den als Nachfolger gehandelten ÖFB-Noch-Teamchef Ralf Rangnick geht, sind wir als Zuschauer mittendrin in der Commedia dell´Arte. Mit geballten, gebundenen, aber sicher nicht leeren, sondern im Ernstfall auch aufhaltenden Händen, die vom schuldenfreien, reichsten Verein aus München mit Abermillionen gefüllt werden.

Wenn Max Eberl, der neue Sportvorstand des FC Bayern-München, dann noch sarkastisch meint, er verstehe die mediale Aufregung in der Trainer-Frage nicht, dann muss sich unsereins schon fragen, warum er in einem Atemzug dann selbst die Gerüchteküche anheizt, indem er behauptet, die Entscheidung wäre schon gefallen, würde aber erst nach dem Champions-League-Duell mit Real Madrid publik gemacht. Wenn dem so ist, wie er betont, dann müsste ja inzwischen auch der ÖFB wissen, woran er mit oder ohne Rangnick ist. Oder lassen beide Schwaben (Hoeneß & Rangnick)  auch uns Österreicher bis zur Verbandsspitze so auf Nadeln sitzen wie die Journalisten, die jetzt nach einem Nadelöhr a la Wikileaks suchen, um zu erfahren, was wirklich Sache ist.

Das Vorspiel jedenfalls ist schon so dramatisch aufgebaut, dass es nur noch durch eine noch dramatischere Wende übertrumpft werden kann. Vorhang auf für den Bayern-Stegreif-Komödienstadel, einen Klassiker auch ohne Goethe und Schiller!

 

 

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