Golf

Was wäre Golf in aller Welt ohne Tiger…?

 

Das Risiko machte sich nicht bezahlt, sondern ging in die Hos´n. Statt Jagd auf die Spitze zu machen, fiel Bernd Wiesberger am Finaltag der PGA-Championships in San Francisco vom 18. Auf den 43. Platz zurück, Sepp Straka hingegen eher unwesentlich auf Platz 66 (unter fast 80), womit er aber dennoch US-Topstars wie Phil Mickelson (5), Jordan Spieth (3) und Bubba Watson (2) hinter sich ließ, die insgesamt 10 Majors auf dem Konto haben. Anders als im Tennis, wo du ein verlorenes Aufschlagspiel mit einem Break schnell zurückholen kannst, kann dir im Golf ein einziger gravierender Fehlschlag mit fatalen Folgen eine ganze bis dahin gute Runde total zerstören. Frag nach bei Matthias Schwab, der derart den Cut verpasste, wo mit er, um zu zeigen, wie hoch das Niveau im Welt-Golf geworden ist, in Gesellschaft von einem Dutzend Major-Siegern wie Sergio Garcia, Graeme McDowell, Martin Kaymer, Danny Willett, Davis Love III, Jim Furyk, Zach Johnson, Lucas Glover, Shaun Micheels, Rick Beem oder eines Tiger-Freundes wie Steve Stricker, der 250 Wochen lang unter den Top 10 der Welt war.

Auch große Tennisstars, die mehrheitlich selbst zur Abwechslung gerne und gut golfen, sind sich dessen bewusst, dass die Dichte im Profigolf noch weit größer ist und die Sieger noch weit mehr wechseln als beim Schlagabtausch mit der Filzkugel. Eskapaden hin, Affären her – diese Entwicklung hat Golf nicht zuletzt der schillernden Figur eines Tiger Woods zu verdanken, dem 16-fachen Major-Sieger, diesmal auf Platz 37. Ihm ist es gelungen, den Jahrzehnte lang auf wenige Golfländer und größtenteils auch elitäre Kreise beschränkten Sport sowohl in aller Welt um Eckhäuser populärer zu machen als auch auf einen neuen Leistung-Level zu heben als athletischer Trendsetter mit der Figur eines Modellathleten. Kurz und gut – mit und dank dieses Golf- und offenbar auch vom Boulevard geliebten wie geprügelten Sex-Tiger gibt´s auch immer mehr Klassespieler aus immer mehr Ländern rund um den Erdball, hat der Sport eine neue Dimension erreicht.

Auch Österreich, das mit einem echten und nicht Beute-Österreicher so richtig erst vor 20 Jahren durch Markus Brier die internationale Profi-Bühne betreten hatte, wurde durch das Woods-Charisma mit weltweiter Ausstrahlung zum Nutznießer dieser anhaltenden Tendenz mit einem Trio, das sich in der Weltklasse etabliert hat. Jetzt von Wiesberger und Co aber stante pede zu fordern, im Handumdrehen zu einem Major-Triumph auszuholen, wäre einfach des Guten zu viel verlangt. Gut Ding, so heißt es pa, braucht Weile und nicht Eile. Nichts ist im und beim Golf so wichtig wie Geduld, damit der Faden nicht reißt. Das (Erfolgs-)Glück lässt sich nicht zwingen. Man muss wie in fast allen Sportdisziplinen darauf warten können, dass es passiert. Zu wünschen, dass es auch auf die rot-weiß-roten Musketiere zutrifft. Sie haben jedenfalls das Potenzial, über kurz oder lang der Golf-Welt ein Loch zu schlagen!

Zum Kommentieren hier klicken

Antworten

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Meist gelesen

To Top

Diese Webseite verwendet Cookies, um Ihnen ein angenehmeres Surfen zu ermöglichen