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Zum umstrittenen Weltcupstart machte FIS-Boss einen Bogen um Sölden

Es spielte sich am Vorabend oder besser Vornachmittag des Ski-Weltcup-Auftakts mit der 30., aber heuer selbst unter Stars umstrittenen Auflage des Gletscherrennens am Rettenbach Ferner ob Sölden ab. Mit der US-Queen Mikaela Shiffrin wurde auch eine der kritischen Stimmen im Rahmen des Forum Alpinum mit dem Skieur d Or geehrt, der von den Ski-Journalisten vergebenen Trophy in Erinnerung an den Weltcup-Gründer Serge Lang. Weder Shiffrin noch Odi Odermatt, das aktuelle Nonplusultra, gingen auf dieses Thema am Podium der Freizeitarena ein – und wurden vom Eurosportler Nick Fellows auch gar nicht gefragt. Sicherheitshalber…

Alle möglichen Granden waren natürlich da aus dem In- und dem Ausland wie immer, nicht aber wie zu Gianfranco Kaspers Zeiten der Präsident des Weltverbandes FIS, der immer-noch-Headbesitzer Johan Eliasch (auf dem Foto bei einer anderen Ehrung), der sich mit der eher fadenscheinigen Begründung eines „Private Business“ entschuldigte. Und damit auch einem Kreuzverhör durch die Ski- und Sportjournalisten entzog. Vermutlich auch sicherheitshalber…

Und das gerade jetzt, da der Skisport zur Zielscheibe selbst interner Kritik(erInnen) gekommen ist, was in Zeiten von skandalisierender Schlagzeilenpolitik natürlich ein Fressen für die Medien ist. Ein Rennen, das von einem Teil der Gesellschaft verteufelt wird, ein Präsident, der um das Forum Alpinum einen Bogen macht, und zu allem Überdruss kam dann noch aus heiterem Himmel der Rücktritt eines 23-jährigen Weltmeisters und Weltcupsiegers aus Norwegen, dem der Skirennsport nach den frühen Erfolgen auch wegen – aus seiner Sicht – zu vielen persönlichen, auch lukrativen geschäftlichen Einschränkungen als Jungtwen beim Hals heraushing.

Lucas Braathen, so etwas wie ein rotziger Rocker und Revoluzzer, jedenfalls ein Paradiesbogel mit Brasilo-Wurzeln (Mama),.hat womöglich Öl in ein glimmendes Feuer gegossen, von dem man noch nicht weiß oder ahnen kann, ob daraus womöglich ein Flächenbrand wird. Es geht, ohne um den heißen Brei zu reden, ganz einfach darum, wie weit die Rechte eines Sport-, im konkreten Falle des norwegischen Skiverbandes, die Rechte eines mit seiner Lizenz fahrenden Rennläufers im Allgemeinen und Stars im Besonderen limitieren können oder dürfen.

Das ist, wie wir auch vom anderen Sportarten und Sportverbänden wissen, eine heikle Frage, weil sich dabei langjährige Förderung der Instanzen und freie Hand bei Sponsorenverträgen in die Quere kommen, in die Haare geraten und zu Prozessen führen können, die über einige Instanzen gehen, ehe ein Urteil gefällt wird. Und allerorten steckt vor allem bei den Vereinen und Verbänden die Urangst im Hinterkopf, dass es auch bei ihnen eine Art von „Bosman-Urteil“ geben könnte, das einst den Fußball und die Transferpolitik auf den Kopf gestellt hat.  

Gerade darum wär´s doppelt wichtig gewesen, dass da ein Weltpräsident auftritt und sagt, wo es in naher und fernerer Zukunft lang gehen soll. Sich der Worte und Meinung zu entschlagen, ist für die höchste Instanz alles andere denn „Private Business“…

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