LIVE MIT JOE METZGER

Von einem WM-veredelten Juniorenschwimmer Edl, den nur Insider kennen

Wer nicht gerade in Wels daheim ist, wer nicht gerade medial regional versorgt wird, wer nicht gerade ein Insider der Szene ist, wird mit dem Namen Lukas Edl wenig bis nichts anfangen. Ja, werter Metzger, wie kommen Sie überhaupt auf die Idee, diese weithin unbekannte, aber für ihr Alter ganz schön ausgewachsene Größe uns unterzujubeln? Wenn schon die gut bezahlten PR-Agenten des Schwimmverbandes es nicht schaffen, einen der ganz seltenen heimischen Medaillengewinner bei Junioren-Schwimmweltmeisterschaften zumindest im ORF-Teletext zu platzieren, wo man völlig unbekannte Eishockey- oder Fußball-Legionäre ebenso finden kann wie ein WM-Viertelfinale (!) im Rudern, dann werd´ ich es eben im kleinen Rahmen versuchen.

Der erst 16jährige, ziemlich vielseitige, aber vor allem hervorragende Schmetterlingsschwimmer Lukas Edl folgt derzeit in Netanya (Israel) den Spuren des Salzburgers Luka Mladenovic, der im Vorjahr in Südamerika sogar Junioren-Welt- und Vizeweltmeister (100/200m Brust) geworden war. In einer steten Steigerung von 53,24 über 52,84 bis zu 52,68 im Finale über 100m Schmetterling sicherte sich Edl die WM-Bronzemedaille, auf Silber des Chinesen Wang fehlten dem neuen Toptalent nur drei Hundertstel, ein Wimpernschlag. Und auch der dänische Sieger Carsten Puggaard war nur drei Zehntel schneller als der Welser, der jüngste im Bunde auf dem Siegespodest. Bei dieser Gelegenheit möchte ich mich auch entschuldigen, dass ich gestern nachts beiM Verfassen der Sportnotizen in der Hitze des Gefechts glatt auf Mladenovic vergessen hab´. Sorry: Irren ist menschlich.

Was Edl betrifft, so legte Lukas heute gleich nach, um sich als Zweitschnellster im 50m-Schmetterings-Sprint (24,14), nur besiegt vom überragenden, zwei Jahre älteren Dänen, für das Semifinale zu qualifizieren, es winkt also ein zweites Finale mit einer weiteren Medaillenchance. Auch über 100m Kraul wird der Teenager vom Welser TV 1862 noch auf den Startsockel steigen.

Auf jeden Fall wurde Luki viel Talent in die Wiege gelegt, sonst hätte er auch keine Blitzkarriere gemacht. Schließlich trainiert der frühere Schülerschwimmer und Triathlet erst seit etwa vier Jahren so richtig, hat aber dank Borg für Leistungssportler im Olympiazentrum Linz auch gute Rahmenbedingungen. Und auch eine technische Umstellung hat angeschlagen.

Ob eine oder mehr Junioren-WM-Medaillen, Edl befindet sich schon im Sog von Simon Bucher, des mehrmaligen WM-Finalisten und EM-Staffelbronzegewinners Simon Bucher (100m-Rekord 51,18), der wie Felix Auböck auch schon für Olympia 2024 qualifiziert ist. Sollte die Edl-Entwicklung so anhalten, dann könnte es sein, dass sich gleich zwei heimische Schmetterlinge auf einer Einzelstrecke für Sommerspiele qualifizieren.  Wäre schön, würden es nicht nur ein paar Sportfans mehr erfahren und wissen, sondern auch und vor allem mögliche potente Sponsoren, mit denen sich hochfliegender Pläne #realisieren lassen.

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