Fussball

Mit EM-Kader beginnt Fußball-Zukunft, für die sich Rangnick entschied

Im vorläufigen 29-Mann-Kader von Teamchef Rangnick für die Fußball-Euro beim deutschen Nachbarn scheinen David Alaba und Alexander Schlager nicht auf, wobei hinter beiden dennoch ein Fragezeichen steht. Beim frisch operierten Stammtorhüter deshalb, weil Rangnick bis zum Stichtag 7. Juni zuwarten will, ob er zumindest für ein Vorrundenspiel nicht doch noch fit genug ist. Bei Alaba ist zwar klar, dass er nach dem neuerlichen Eingriff nicht spielen kann, aber nichtsdestotrotz mit der Mannschaft sowohl ins Trainingslager geht als auch zur Euro-Endrunde mitkommt. Und das wirft die Frage auf, in welcher Rolle er dabei ist: Mannschaftskapitän a. D? Als Real-Topstar und wichtigste Galions- und Symbolfigur des unaufhaltsamen Aufstiegs? Mitgestalter des Systems wie der Taktik? Oder als unersetzliche Stimmungskanone und Ergänzung zu Freund Arnie, der zumindest als Jolly Joker wie bei Inter-Mailand ein fixer Bestandteil des Teams ist.

Sei es, wie es sei – bei Durchsicht des Kaders und der Daten wie Fakten der Spieler lässt sich leicht und locker feststellen, dass es sich nicht nur zum Großteil um Legionäre handelt, sondern auch um eine Auswahl der Gegenwart wie der Zukunft handelt angesichts der vielen Kandidaten, die erst Jungtwens oder fast noch Teamneulinge sind als Eingewechselte, als in manch Spielen schon alles entschieden war. Das hat natürlich auch guten Grund und tieferen Sinn, weil beim Rangnick-System die Laufstärke, Kampfkraft und Dynamik eine Hauptrolle spielen. Und natürlich, ein paar Ausnahmen abgesehen, die Jüngeren Semester im Normalfall motorisch stärker sind als ältere Routiniers, denen das Tempo sozusagen davonläuft.

Darum schmerzt Rangnick der Ausfall der Kampfmaschine Xaver Schlager, einem Sechser aus dem Bilderbuch, der sich nicht zu schade ist, notfalls den „Wadlbeißer“ zu spielen, mehr als manch anderes. Auch wenn er darauf hoffen darf, dass die Ex-Salzburg und nun Leipzig-Alternative Seiwald in diese Rolle schlüpft – als jener typische „Rotschädl“, von dem man früher gesagt hat, dass einen so bissigen  Mann jede Elf so braucht wie einen Bissen Brot. Auch wenn  das eine A(laba) fehlt und das andere A(rnautovic) wie zuletzt nur Edeljoker sein sollte, so können und dürfen Leistungen wie Ergebnisse nicht von eben diesem Duo abhängen, sondern müssen auf homogene Harmonie und bedingungslosen Willen aufgebaut sein, dass einer für den anderen da ist, um das Maximum an Möglichkeiten herauszuholen. Wie zuletzt nach holprigem Start und traumhaftem Finale furioso beim 6:1 gegen die Türkei. Andersrum: Mit dem Start zur EM-Endrunde beginnt erst jene österreichische Fußball-Zukunft, für die sich Rangnick entschieden hat.

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