Fussball

Für deutsche Fußballfrauen ist die WM-Seifenblase geplatzt – wie TV-Sommermärchen-Träume

Wir reiben uns aus Schadenfreude höchstens die Hände (und das tatsächlich in Unschuld, weil wir ja nichts damit zu tun haben), immer vorausgesetzt, das maßlos übertriebene Geschwurbel hat uns zumindest peripher interessiert. Es ist nämlich Down Under passiert, was die deutschen Fans und noch weniger die deutschen Medien in den schlimmsten Träumen nie und nimmer erwartet hätten – ihre mehr oder weniger burschikosen Mädels, jahrelang hofierte Vorreiterin des Frauenfußballs und dazu noch selbstbewusste WM-Mitfavoritinnen, sind heute mit 1:1 gegen Südkorea als Gruppendritter schon in der Vorrunde ausgeschieden!

Götterdämmerung statt Sommermärchen ganz nach dem negativen Vorbild und frustrierenden Beispiel der einstigen, vierfachen Weltmeister bei den Herren der Schöpfung. Sarkasten und Spötter könnten sich jetzt insofern ins Fäustchen lachen, weil ihnen mit der „Aufholjagd“ der schwachbrüstigen deutschen Frauen gegen die schwächelnden deutschen Männer da eine ganz spezielle Form an Gendergleichheit serviert wurde. Wer wei0, vielleicht greift´s der eine oder andere deutsche Kabarettist auf, sofern er sich traut, gegen den Mainstream zu rudern…?

Ich bin mir sicher, dass die in ihrer Ehre und vielleicht Eitelkeit gekränkten deutschen Fans der deutschen Fußballfrauen jetzt – immer vorausgesetzt, sie hatten nicht schon vorher desinteressierte Mattscheibe – weder zu nachtschlafender noch früher Morgen- oder Vormittagsstunde die Live-Übertragungen der weithin unbekannten Größen einschalten. Und wenn jetzt auch noch die Fußballschwestern aus dem Nachbarland weg vom TV-Fenster sind, dann bin ich mir noch sicherer, dass angesichts fehlender österreichischer Beteiligung das Interesse des ORF-Klientel geradezu ins Uferlose schwappt, nicht wahr..

…  es sind ja bisher die Einschaltquoten so atemberaubend, dass sie sich zwischen 7 und maximal 1mal 70.000 eingependelt haben. Ja, wenn der auf einige Medien beschränkte Mainstream ganz im Sinne des Vizekanzlers und Sportministers dem Staatsfunk den Genderwahnsinn aufs Aug´ drückt, dann setzt er – Geldmangel hin, Sparflamme her – die Scheuklappen auf, um uns die Frauen-EM in Ozeanien so ähnlich als Weltereignis verkaufen will wie Servus-TV das zur Mickey Mouse geschrumpfte Kitzbüheler Tennisturnier.

Wo die einen in Tirol so tun, als wäre Kitz der verlängerte Roland-Garros- oder Wimbledon-Arm, dort haut der ORF in Eigenlob auf den Putz, dass es nur so pascht. Zwei Frauen, zwei Manner im TV-Studio, gleich drei Ex-Internationale als Expertinnen, dazu ein halbes Dutzend an Kommentatoren, zwei Damen (Lallitsch und Neuling Eberstaller) inklusive, ein Gesamtleiter und natürlich jede Menge auch an administrativem und technischem Personal. Und für ein Viertel der Übertragungen muss auch Nachttarif, sprich: Überstunden berappt werden.

Das alles spielt sich sozusagen ohne Wissen der Normalverbraucher hinter unserem Rücken, aber auf unserem Buckel und vor allem auf unseren (Brief)-Taschen ab. Alles andere denn ein Sommermärchen, sondern eine unverschämte, noch dazu teure Zwangsbeglückung. Da müsste man – frei nach dem legendären Krone-Staberl – eigentlich die Fäuste ballen statt sich der deutschen Blamage wegen ins Fäustchen lachen. Auf jeden Fall aber an den Kopf greifen, was es alles gibt!

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