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Mit Stürzen, Skandalen, Prozessen geht´s dem Sport an den Kragen:

Bad News is Good News. Ein mediales Prinzip, das nicht nur am einschlägigen Boulevard oder in sozialen Medien mit oft nicht druckreifen Kommentaren und Postings um sich greift. Das gilt im Allgemeinen, aber neuerdings im Besondern auch im Sport, in dem alles, was nach Fehlern und Fehlverhalten klingt oder nach Vorwürfen und Verwerflichem riecht, skandalisierend aufgebauscht wird. Dabei gehören kritische Betrachtungen zu den Sturzorgien au den Weltcuppisten mit mehr oder weniger fatalen Verletzungs-Folgen noch zur harmlosen Sorte der Verteufelungen, die vor allem von eher sportfremder, wenn nicht sportfeindlicher Seite kommen, die – welch Ironie am Rande – dem heimischen Sportminister nicht ganz fremd ist.

Viel schlimmer sind die vielen Anklagepunkte, gegen die sich der langjährige Norsker-Biathlon-Weltpräsident Besseberg vor einem Gericht in Oslo zur Wehr setzen muss – von Korruption über Prostitution bis zu politischer Infiltration, die natürlich mit einst ganz normaler, mittlerweile aber vor allem für Nato- und Neo-Nato-Länder sündhafte Kreml-Nähe zu tun hat. Einst als Jäger und womöglich Putin-Jagdfreund, jetzt als geächteter Gejagter. Kurzum, ganz scharfe Munition gegen einen Boss, der Jahrzehnte lang respektiert worden war. Na, so können sich mit der sich mehr mehrmals wendenden Politik die Zeiten ändern, nicht wahr…   

Und wenn wir schon bei Ski und Schnee sind, dann geht´s auch bei der FIS nicht nur gegen den mehr als umstrittenen Boss als „Head“ des Weltverbandes, sondern auch rund, was die Fernsehrechte für Großevents betrifft, die mit jener Firma Infront langfristig abgeschlossen wurden, die aber eben diese Agentur möglichst schnell loswerden will. Abwarten, was dem schwedischen Milliardär Johan Eliasch mit Wohnsitz in – nein, nicht Bern/Oberhofen, sondern London – da einfällt, um eine Lösung zu finden, die sowohl für Infront wie den Skisport sinnvoll und akzeptabel ist. Wenn möglich, ohne dass man Gerichte und Richter braucht, die womöglich branchenfremde Paragraphenritter sind, aber teuer zu stehen kommen.

Und da uns ja der Me-Too-Film, auch gefördert vom grünen bis blau-äugigem Sportminister, demnächst ins Haus steht, haben ja auch solche mitunter kaum überprüfbare, aber schwerwiegende Vorwürfe sexueller Übergriffe oder Fehlverhaltens wieder Saison. Diesmal dreht es sich aber nicht um mehr oder weniger Promi-Skitrainer, die sich vor 30 bis 50 Jahre  an Skimädchen vergriffen haben sollen, sondern hat noch viel weitere Kreise zur Formel 1 gezogen, wo wie aus dem Nichts der RedBull-Prinzipal Christian Horner von einer Mitarbeiterin beschuldigt wird, sie über Gebühr belästigt zu haben.

Und da zumindest in der öffentlichen wie veröffentlichten Meinung zwar schriftlich die Unschuldsvermutung gilt, ansonsten aber der Volksmund regiert: Da wird schon was dran sein, wird der beschuldigte Horner sich wohl die Hörner abstoßen. Und ist da dem so ist, wie es ist, hat RedBull im Jahr zwei nach dem Tod des Firmengründers aus Selbstschutz den Teamchef aufgefordert, den Rücktritt einzureichen.

Bis jetzt aber ist Horner nicht bereit, schlechten Gewissens den Platz zu räumen. Nur taktisches Geplänkel oder aber der Versuch, sich mit dem Zeitgeist anzulegen, was auch hieße, dass der Skandal in die nächste Runde geht. Und Bad News um ein Kapitel reicher ist – zum Schaden des Sports!

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