Allgemein

Roswitha Stadlober oder: Erste ÖSV-Chefin als neue Mutti der Skination?

Historisch! Fantastisch! Bombastisch! Ganz ohne Basti, dafür im Skiverband. Nicht Renate Götschl, die gescheiterte Schröcksi-Favoritin, sondern Roswitha Stadlober ist jetzt die erste Frau an der ÖSV-Spitze. Also keine Speed-Queen, sondern eine etwas ältere Slalomkönigin (WM-Silber 87, Slalomweltcup 86/88), die nicht nur alpin mehr als beschlagen ist, sondern auch eine Loipenschlagseite hat mit Ehmann Alois, dem Doktor juris und Staffelweltmeister 1999, und Tochter Teresa, der Top-10-Langläuferin. Kaum steht Roswitha, die in der Post-Moser-Pröll-Ära unter Kurt Hoch zur Slalomkanone geworden war, als designierte Schröcksnadel- und Schmidhofer-Nachfolgerin vor der Wahl als ÖSV-Chefin, schon brechen nicht alle, aber viele unter den Ski-Damen in Begeisterungsstürme aus.

Die eine freut sich riesig, die andere spricht von einem Signal, die nächste rechnet damit, dass Frau Roswitha nicht nur ein Zeichen setzen, sondern auch eine ganz neue Linie hineinbringen würde, wobei der selten um Sprüche verlegene Slalomfreund Manuel Feller gar vermeint, die Frauen wären sowieso bessere Führungskräfte. Eine Aussage, worüber sich sein Fischer-Freund Schröcksnadel ganz sicher so freut wie über ein Petri Heil! Immerhin hat ein nicht unerfolgreiches Pistengirl gemeint, dass letztlich die Qualität wichtiger wäre als Mann, Frau oder, heutzutage ja ganz wichtig, sonst irgendwas.

Na ja, wenn ich daran denke, was die jüngeren und älteren Skistars dem Langzeitpräsidenten zum Abschied nach 31 Jahren in einem aufwendigen, von tollen Fotos und mitunter sogar schwülsten Dankesworten geprägten Bild- und Textband von sich gegeben haben, dann muss man sich einfach wundern, welche verbale Doppelsalti vorwärts nun gedreht wurden und werden. Na ja, auch auf den Pisten dieser Welt ist ja höchste Flexibilität so gefragt wie Drehfreudigkeit nicht nur der Brettln, die ihnen die Welt bedeuten.

Ja, ja, jetzt ist´s einmal vorbei mit dem und den klassen Burschen, jetzt weht ein neuer Wind und wird wohl auch ein anderer Ton herrschen, wenn die erste Frau als ÖSV-Boss die Hosen anhat. Was gestern war, das interessiert doch niemand mehr, weil die Zeit endlich auch im Sport und Skilauf dazu reif ist, dass es fern der Politik so etwas wie einen Merkel-Effekt gibt. Da sie tatsächlich Mama ist, wär´s doch schön, würde sich Roswitha Steiner als eine Ski-Mutti der Nation oder Mutti der Skination entpuppen. Sie selbst jedenfalls prophezeit dem ÖSV dank seiner tollen Skikinder eine tolle Zukunft. 

Zum Kommentieren hier klicken

Antworten

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Meist gelesen

To Top

Diese Webseite verwendet Cookies, um Ihnen ein angenehmeres Surfen zu ermöglichen