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Spektakuläres Hirscher-Streiflicht als tolle Skiwerbung in eigener Sache

Endlich, endlich! Marcel Hirscher hat das Schweigen gebrochen und das Geheimnis gelüftet, warum er als Vorläufer über die klassische Streif-Abfahrt gebrettelt ist.  Natürlich nur, um das nachzuholen, was er in seiner aktiven Zeit als Olympiasieger, Weltmeister und achtmaliger Rekordweltcupsieger versäumt hatte. Dankbar sei er den Kitzbühelern und seinem Sponsor, die und der geholfen hätten, dass er sich in einigen Tagen und vielen Abfahrten -um die 40 – an sein Limit habe herantasten können. Von einem abenteuerlichen Erlebnis und einer großen Herausforderung sprach der einst so wendige Slalomspezialist und Streif-Muffel, der als Vorläufer (vom ORF-Kommentator Assinger) handgestoppte sechs Sekunden auf den Sieger Kilde verloren haben soll, also mehr als beachtlich für einen Abfahrtsneuling!

Und wie es sich für einen Streif-Debütanten gehört, das war Hirscher selbstredend klar, verneigte er sich vor den Speed-Spezialisten, die sich sowohl als Ritter ohne Furcht und Tadel als auch ohne Rücksicht auf körperliche (Sturz)-Verluste in die gefährlichste, brutalste und berüchtigste aller Abfahrten stürzen würden. Jetzt, so bejubelte er indirekt auch sich selbst, habe er quasi eine offen e Rechnung beglichen, also eine Art Vergangenheitsbewältigung begriffen. Dass beim mehrtägigen, Landesgrenzen sprengenden PR-Event auch die Hirscher-Marke Van Deer ins Gespräch kam, war mehr als ein Nebeneffekt.

Ja, da haben selbst altgediente Skiproduzenten gestaunt, in welch Rekordtempo der Rekord-Weltcupsieger nicht nur hochwertigste und hochpreisige Allround-(Kunststoff)-Brettln auf den Markt gebracht hat, mit denen er über kurz oder lang eigenen Aussagen nach auch den Weltcup erobern, wenn nicht revolutionieren will, sondern mit noch mehr Speed auch eigene Abfahrtslatten, an sich eine besonders heikle, eher langfristige Sache. Ja, da haben viele Insider und Experten nicht nur gestaunt, sondern sich auch gewundert und gerätselt, wie das bei allem Respekt vor dem Materialtüftler der gute Marcel das alles in so kurzer Zeit auch als eigener Testpilot geschafft hat. Und es gibt nicht wenige Skeptiker, die bezweifeln, dass auf den Skiern, auf denen Van Deer draufsteht, tatsächlich auch Van Deer drinsteckt, sondern ein schon bestehendes Produkt.

Viele argwöhnen halt, dass es sich dabei um einen ebensolchen, nur übertünchten Etikettenschwindel handelt wie die An- und Aussage von Hirscher, dass er natürlich nur aus inneren, sportlichen Zwängen heraus und nicht niederer, geschäftlich-werblicher Motive halber für Streif-Lichter gesorgt habe. Die von nicht nur sensationslüsternen und schlagzeilengeilen Medien ebenso gierig wie gratis besorgte Hirscher-Propaganda war unbezahlbar. Jetzt fehlt eigentlich nur noch, dass er wie schon im Kitz-Vorläufer-Falle die permanenten Comeback-Dementi dementiert – und den Rücktritt vom Rücktritt erklärt. Schließlich ist Hirscher ja in Relation zu Evergreen Johan Clarey als Abfahrts-Greenhorn mit seinen knapp 33 Jahren noch ein junger Hupfer, der locker Reklame für sich machen könnte. Abwarten, ob er auch in der Causa demnächst das selbst auferlegte Sprechverbot aufhebt…

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