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Tiger Woods sei gedankt, dass er sich um 800 Millionen nicht von Saudis kaufen lässts

Andere wie sein ehemaliger großer Rivale Mickelson, wie die Ex-Nr. 1 der Welt, Dustin Johnson, auch der Burgenländer Bernd Wiesberger, wurden angesichts des Angebots schwach. Halb zog sie ihn, halb sank er hin – so könnte man frei nach Goethe sagen. In diesem Fall keine schöne Frau, die magnetische Wirkung besitzt, sondern die Höhe des Mammons. Ja, ja, seit die Saudis die Ablösen nicht nur im Fußball, sondern die Preise und Preisgelder ganz allgemein in unmoralische, obzöne Höhen treiben, spalten sie Sport, Sport-Instanzen und die Sport(ler)-Gesellschaft. Wie eingangs erwähnt auch mit der neuen weltweiten LIV-Golf-Tour mit unverschämten Dotationen pro Event um 25 Millionen Dollar für nur drei Runden und Tage ohne Cut-Risiko.

Und während mit den eingangs erwähnten Größen auch noch weitere Golfstars der Reihe die von ihnen vordem so oft strapazierte Tradition wegwischen wie einen Fleck mit Wasser, hat just der immer wieder in die negativen Schlagzeilen geratene, in Sexskandale verwickelte und durch Horrorunfälle angeschlagene Tiger Woods nein gesagt. Aber nicht etwa zu ein paar lächerlichen Millionen, nein, nein: der zwar an Erfolgen ausgehungerte, aber offenbar nicht mehr geldgierige, dafür mit An- und Hausverstand gesegnete Tiger hat ein Saudi-Angebot von kolportierten 800 Millionen Dollar abgelehnt! Jawohl 800 Millionen Dollar, was bei der neuen Parität auch so viel in Euros bedeutet. Mag schon sein, dass der rekonvaleszente Woods noch nicht so fit ist, um die LIV-Tour zu spielen, mag schon sein, dass ihn ein paar hundert Millionen auf oder ab bei dem, was er verdient hat und gar nicht hinauswerfen konnte oder an Alimenten zahlen musste, nicht mehr tangieren.

Wie dem auch immer sei – der so oft von einigen der letztlich „Doch-nicht-Puritanern“ gescholtene bis geprügelte 15fache Major- und fast 100fache Turniersieger hat mit seiner standhaften Haltung ein ganz wichtiges Signal gesegnet. So angenehm, so verführerisch, so wichtig es auch sein mag, um sich jeden Luxus leisten zu können, so sehr Geld nicht nur sprich-, sondern wortwörtlich die Welt immer mehr regieren mag – Geld allein macht im Sport nicht glücklich, weil es nur ein Teil eines großen Puzzles in einem großen Rahmen ist.

Geld hat auch die verdammte, fatale Eigenschaft, dass es Sportler(Innen) wie ein schleichendes Gift infiltriert und korrumpiert. Man muss einem Milliarden-Weltstar wie Tiger Woods dankbar sein, dass er sich wie ein Rufer in der Wüste gegen diesen ganz normalen, aber immer anormaleren Trend zu stemmen gewagt hat. Um es überspitzt zu formulieren, so ist das abgelehnte 800-Millionen-Angebot im moralischen Sinne ebenso viel wert. Ganz wichtig, dass einer der populärsten Sportstars der Welt selbst um fast eine Milliarde doch nicht käuflich ist!

 

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