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Unmessbare Selbstüberwindung der Paralympics-Sportler als eigene Kategorie

Nach den Sommerspielen mit sieben Medaillen, hat Rotweißrot nach zwei von drei Silbernen für Medaillengarant Beppo Puch jetzt durch den Handbiker Ablinger auch die erste Goldene bei den Paralympics geholt. Mehr noch, nämlich gleich drei Medaillen auf einen Streich. Vom halben Dutzend an Edelmetall, das bisher gewonnen wurde, gehen vier an – verzeihen Sie den Ausdruck – etablierte Behindertensportler, die ihr Schicksal auch dank und mit der sportlichen Herausforderung auf bewundernswerte Art und Weise im wahrsten Sinn des Wortes gemeistert haben. Und dann gab´s und gibt´s ja auch noch den nimmermüden Thomas Geierspichler und Andrea Onea, den Einarmigen, der als Aktiver immer noch zu Topleistungen fähig ist, aber als TV-Reporter und Moderator auch wesentlich dazu beiträgt, dass seine Schicksals- und Leidensgenossen nicht mehr Mauerblümchen sind wie ehedem, sondern ins Rampenlicht geholt werden.

 

Das, werte Blog-Leser, ist aller Ehren wert und verdient auch so viel Anerkennung und Respekt wie die Leistungen der Paralympics-Sportler, unabhängig davon, ob sie sich jetzt Medaillenträume erfüllen oder sie mehr oder weniger knapp verpassen. Und wenn in der Berichterstattung die Rede davon ist, dass es sich bei dem Besten der heimischen Behindertensportlerszene um seit Jahren bekannte Namen und nicht um neue Gesichter handelt, dann sollten wir darob froh sein und auf Holz klopfen. Und im Hinterkopf hab´ ich noch die dümmliche oder zumindest unüberlegte stereotype Frage eines Reporters, der vor Jahren tatsächlich von einem Behindertensportler wissen wollte, wie es um den Nachwuchs steht. Kommentar überflüssig …  

So toll die Selbstüberwindung der von höherer Gewalt oder einem Schicksalsschlag getroffenen Paralympics-Athleten, sie können, sollen und dürfen nur in dieser Hinsicht als Muster höchsten Werts hingestellt werden. Was diese Einstellung betrifft, so kann sich das eine oder andere verwöhnte, vom Behindertenlos verschonte heimische Sport-Talent mehr als nur eine Scheibe abschneiden. Aber die Leistungen, Rekorde und auch Medaillen der einen kann man mit denen der anderen nicht vergleichen. Und angesichts unterschiedlicher Voraussetzungen nicht den anderen messen. Alles andere käme auch einer opportunistischen Heuchelei gleich, die die Behindertensportler weder verdienen noch brauchen.

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