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Vater Staat passt nicht gut in Didis Spendierhose

 Wer zahlt, schafft an. Was an sich via den von ihnen gewählten Politikern auch für Steuerzahler gelten sollte, findet in dieser Form kaum oder gar nicht statt. Schon gar nicht, wenn es darum geht, Wünsche des Sports wie der Sportgemeinschaft gerade in Corona-Zeiten wie diesen zu erfüllen. So viel Tadel da mit wenigen Ausnahmen die Regierungs- und Landespolitiker verdienen, umso mehr muss man da die private Initiative des Dosen-Milliardärs Didi Mateschitz loben. Egal, was immer er auch sonst in die roten Bullen des Spitzensportes pumpt, ob Formel 1, MotoGP, Abenteuersport(ler) bis zu Ski- und Schanzensportlern, die 15 Millionen Euro aus eigener Spendierhose für Nachwuchsarbeit in heimischen Sportvereinen sind jedenfalls alles, nur nicht zu verachten. 

Gerade jetzt, da die tägliche Turnstunde so weit weg ist von der Realität wie der Mond von der Erde, ist das mehr als nur ein Almosen für die 15.000 Klubs und deren Kinder- und Nachwuchssportler. In Abwandlung des Firmen-Slogans, der die Spitzensportler beflügeln soll, heißt das Motto des Mateschitz-Impulses dem Gebot der Stunde folgend: Beweg Dich! Gratulation Didi, dass Dich da im Interesse leistungsfähiger junger ÖsterreicherInnen Dein Spenderherz dazu animiert hast, der Bewegungsarmut den Kampf anzusagen und dem (Nachwuchs-)Sport unter die Arme zu greifen. Da die mehr als nur begrüßenswerte Aktion natürlich über den eigenen TV-Sender läuft, war ja kaum zu erwarten, dass da die Konkurrenz am Markt leise oder gar laut „Servus“ dazu sagen würde.

Einerlei. Das Pilotprojekt von Servus TV, der zum RedBull-Konzern gehört, sollte, nein: müsste eigentlich eine Aufforderung an Vater Staat und die verantwortlichen Politiker sein, sich dieser tollen Initiative anzuschließen. Aber wenn er es schon nicht samt öffentlich-rechtlichem ORF aus Futterneid macht, dann würde er sich Freunde, Anerkennung und Respekt verschaffen, sollte er die Mateschitz-Spendenaktion wie bei einer Rechte-Versteigerung mit einem noch tolleren Regierungsoffert überbieten. Zumindest bisher allerdings scheint es, als ließe das Vater Staat eher kalt. Dabei wäre diese Form der Bewegungs-, Gesundheits- und Fitness-Förderung über die Jelinek-Morgengymnastik im ORF sicher noch zielführender als stets wechselnde Verordnungen, die mal Regionen, mal das ganze Land in einen Maskenball verwandeln. Und nicht nur der ist ja eine authentische Interpretation des Zitats: Wer zahlt, schafft an…

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