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Von kalten Kriegen auch im Sport, mutigen Entscheidungsträgern und friedlichem Tennisvorbild

Ich habe gottlob als Baby den Weltkrieg samt Ende mit Schrecken nicht erlebt, aber dafür die Nachkriegszeit mit dem Ausschluss der Deutschen von Winter- und Sommer-Olympia 1948, danach den fast vier Jahrzehnte langen Kalten Krieg zwischen Ost und West, in dem der Sport immer wieder nicht nur Brücken zwischen oft nur politisch punzierten Feindes-Freunden baute, sondern sogar für weltbewegende private Bünde sorgte.

Wie ehedem, lang, lang ist´s her, als der amerikanische Olympiasieger Hal Connolly im kommunistisch streng regierten Prag die tschechische Diskus-Olympiasiegerin Olga Fikotova heiratete – eine Ost-West-Ehe, wie Jahrzehnte später jene des mehrfach vergoldeten Turn-Glamour-Paares Nadia Comaneci aus Rumänien mit dem US-Star Bart Conner. Aus anderem, politisch motivierten aktuellen Anlass ganz zu schweigen von jener Weltcup- und Europacup-Skirennläuferin Ivana Zelnickova, die durch eine damals mögliche Schmäheirat mit einem befreundeten österreichischen Skilehrer aus der Tschechei legal in unsere Insel der Seligen kam, ehe sie via  Montreal im Ehebett des damals noch jungen Herzensbrechers Donald Trump landete. Mehr als nur Irrungen und Wirrungen der Sportgeschichte.

Darum und damit sei an das klassische Zitat erinnert, das da heißt: Die Geschichte wiederholt sich! Samt jener des Sports. Gut drei Jahrzehnte nach der bejubelten Polit-Wende in Europa und zumindest wirtschaftlich auch in China und Vietnam leben wir wieder in einer Zeit der kalten, dafür digital und medial angeheizten Kriege mit ebenso eindeutig wie einseitig bezogenen Positionen in der Neuauflage klar verteilter Rollen: Da die Guten mit dem noch besseren Weltpolizisten, der weit vom Schuss und doch überall präsent ist, dort der Böse mit den noch böseren Verbündeten, gegen die schon Mr. President George W. als Achse des Bösen nach 9/11 auf den Bus(c)h klopfte….

Es wird nicht nur ein kalter, sondern werden kaltherzige, gnadenlose Angriffs- und Verteidigungskriege geführt, ob in der Ukraine, ob in Israel und Palästina, ob in Jemen oder irgendwo in Afrika oder Südamerika. Und Mittlerweile ist im Countdown zu den Sommerspielen in  Paris 2024 auch der deutsche IOC-Präsident Thomas Bach, einst Fecht-Olympionike, inzwischen diplomatischer Spiegelfechter, der sich von angeblich früherer Putin-Nähe distanzieren muss, gegen US- oder NATO-Pfeife in die Knie gegangen – ganz anders als der medial vor allem von den  Angloamerikanern gescholtene spanische Vorvorgänger Don Antonio Samaranch.

Ein steinreicher Marquese und durchschlagskräftiger (Moskau)-Botschafter, der es einst geschafft hat, die olympischen Boykott-Weltmächte ebenso ins Boot zu holen wie die davor auegesperrten Top-Profis aus allen Lagern, die inzwischen quasi zur Conditio sine qua non  bei Olympia gehören. Mittlerweile gutes Preisgeld für glänzendes LA-Gold inbegriffen. Nicht zu vergessen, dass es jener Antonio Samaranch war, der unseren visionären Hubert “Hupo“ Neuper als Veranstalter einst den Rücken gestärkt und grünes Licht für den einzigartigen, unvergessenen, glanzvollen und bis heute unerreichten World Sports Award of the Century in der Staatsoper mit 61 Superstars und Herz-Schmerz-Sieger Muhammad Ali gegeben hat. Aus Überzeugung, dass der Sport so einen Oscar braucht,  

Von hohen und höchsten Sportfunktionären, erst recht solchen, die nicht aus polit-bürokratischen Apparaten kommen, sondern selbst einmal Topsportler waren, erwarte ich jenes mutige Selbstbewusstsein, im Sinne des Sports und der Sportlerinnen zu agieren, zu regieren und auch Entscheidungen zu treffen, die nicht allen ins (Polit)-Konzept passen. Eben diesen Mut zur Ausgewogenheit zum einen, zum anderen aber auch ins Vertrauen, welch einigende Kraft der Sport haben könnte in großen wie kleinen Spaltpilz-Zeiten wie jetzt, vermisse ich mit wenigen, eher heuchlerischen Ausnahmen auch beim IOC. Wie friedfertiges Sportleben trotz Kriegstönen, Drohnenangriffen und Bombenalarm funktioniert, das lebt uns das Profitennis tagtäglich geradezu vorbildlich vor: Auch die Olympier sollten sich daran ein Beispiel nehmen statt wahllos die einen Krieger auszuschließen und bei anderen die Augen zuzudrücken …  

 

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