Fussball

Wrabetz oder: ORF-General i. R. und Rapid-Boss neu kassiert Zusatzpension, gegen die er einst prozessierte

Ich muss gestehen, dass mir die Sache erst von einem alten Tiroler Skifreund beim Abstecher nach Kitzbühel gesteckt wurde mit dem zarten Hinweis, mich dieser Causa anzunehmen . Worum also geht´s dabei? Um Alexander Wrabetz, der vom kaufmännischen ORF-Direktor zum nach vier Amtszeiten abgewählten Langzeit-ORF-General aufgestiegen war, ehe der deklarierte rote Parteigänger und ORF-Pensionist zwar nicht wie erhofft die Salzburger Festspiele leiten durfte, dafür aber in ausgleichender Unverfrorenheit zum Rapid-König, Pardon: Präsidenten gewählt wurde! Das sage und schreibe ich, weil mir eine deklarierte grünweiße Vergangenheit des Alexander Wrabetz nicht bekannt war oder aber heimlich an mir vorbeigeschwindelt worden sein muss.

Daran jedenfalls kann ich mich nicht erinnern, hingegen allerdings daran, dass eben dieser Alexander Wrabetz in seiner Rolle als ORF-General mit dem von ihm abgesetzten Informations- und vormaligen Sportchef Elmar Oberhauser im Clinch lag. Einem gerichtlich anhängigen Schlagabtausch, bei dem es um den von Wrabetz abgelehnten Anspruch an (der mit ORF-Alt-Boss Weis ausgehandelten) Zusatzpension für den verbal schlagkräftigen Alemannen in Wien ging, der für die Roten eher ein rotes Tuch war. Wrabetz wehrte sich sozusagen bis zum Obersten Gerichtshof, also bis zur letzten Patrone, die dann auch verschossen war, was also hieß, dass der ORF als Verlierer ins Geldbörserl greifen musste.

Aber nach dem ungeschriebenen Gesetz, dass es nichts Schlechtes gibt, das nichts Gutes an sich haben könnte, wandelte der Nicht-mehr-ORF-Boss, sondern ORF-Pensionist nicht im blinden Vertrauen, sondern festen Glaubens an Justitia, die immer Recht hat, die gerichtliche Schlappe in einen persönlichen Gewinn um! Wie bitte, welchen Sieg, da ja die neue, zweite Liebe Rapid bisher nur Testspiele bestritten hat? Ja, aber mit Grünweiß und Fußball hat´s nichts zu tun, sondern mit – einer Zusatzpension! Jawpohl, mit einer Zusatzpension!

Der Ex-General und Neo-Präsident Wrabetz streift nämlich schlicht und ergreifend jenes mehr als schönes Körberlgeld zur noch viel schöneren Generalspension ein, das er Oberhauser in seiner alten Funktion auf Teufel komm raus, aber letztlich erfolglos nicht zugestehen hatte wollen – einen Batzen Geld pro Monat, wenn die 7000 Euro stimmen, die von der Kronen-Zeitung kolportiert wurden. Na ja, wenn man in die Jahre kommt, dann wird man halt vergesslich, nicht wahr. Dann kann man sich halt nicht so genau erinnern, was vor zehn, 12 Jahren einmal war, einfach gestrichen. Ob Rapid gut beraten war, einen Mann an die spitze zu setzen, der entweder große  Gedächtnislücken hat oder sich aber als g´standener Roter (mit blauen Wurzeln) an den legendären Spruch des schwarzen deutschen Kanzlers Konrad Adenauer („Was interessiert mich das Geschwätz von  gestern!“) klammert, kann ich nicht beurteilen.

Ich weiß aber, dass es höchste Zeit wäre, dass sich der österreichische Sport endlich von Politikern und deren verlängerten Armen trennen muss, die in Rollen drängen oder aus durchsichtigen (parteipolitischen) Motiven gedrängt werden. Das Beispiel Red Bull hat ja mittlerweise mitunter spektakulär bewiesen, dass es auch anders und erfolgreicher  geht. Mit dynamischen Jungmanagern und nicht pensionsreifen Handlangern!

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