Fussball

Alaba und Knalleffekt im Casino Bavaria

Knalleffekt! FC Bayern zieht Angebot für Alaba zurück! Ja, so verkündeten es Montag früh fast alle Zeitungen und Online-Plattformen mit einer Mischung aus Allerseelenstimmung und Sensationshascherei. Knalleffekt? Höchstens für die Alaba-Partei mit Manager Zahavi, Vater George und Kicker David, nicht aber für den FC Bayern, derzeit die Nr. 1 der Welt im Klubfußball. Wenn der Geduldfaden überstrapaziert wird, dann reißt er eben. Und wenn was reißt, dann schnalzt oder knallt es halt. Nichts anderes ist nach wochenlangem Poker, keiner Alaba-Antwort zum Stichtag, hingegen der eher unverfrorenen Manager-Forderung an die Klubführung, doch noch einmal über ein aufgebessertes Offert nachzudenken, passiert. Zwangsweise, so würde ich sagen, weil dieses unverschämte Feilschen um neue Vertragsmillionen auf oder ab in Zeiten leerer Stadien, immer weniger gefüllter Kassen und voller Zukunftsängste irgendwann vernünftig bis verantwortungsvoll handelnden Bossen erst auf die Nerven und über die sprichwörtliche Hutschnur gehen hat müssen. Und wenn´s vor einem Champions-League-Duell wie Dienstag mit dem wahlverwandten Nachbarn Salzburg geschah.

Abgesehen davon, dass man nicht weiß, wie es ad hoc jetzt weitergeht, ob es zu Trotzreaktionen der einen oder Folgezwangsmaßnahmen der anderen Seite kommt, scheut sich unsereins nicht, der neuen, auch von alten Bossen und Klublegenden beratenen Bayern-Führung zu gratulieren. Bis hierher und nach Abwägen allen Fürs und Wider keinen Schritt oder Cent weiter, das zeugt von Rückgrat und Charakterstärke. Hätten Neo-Präsident Hainer, Rummenigge oder Salihamidzic anders gehandelt hätten, hätten sie sich übertriebenen Forderungen gebeugt, dann hätte an Erpressung grenzender Druck auch anderen Spielern bzw. deren Managern Tür und Tor geöffnet. Und dann, das ist natürlich nur hypothetisch, also Spekulation, hätte sich die ganze Mannschaft womöglich mit dem Neid-Virus infizieren können, so etwas wie ein gefährlicher Spaltpilz. So ist das Spiel, das im und mit Fußball oft gespielt wird, da braucht sich niemand etwas vorzumachen…

Und das gilt auch für die sogenannten Gutmenschen, die womöglich jetzt eine Verschwörung gegen den zuletzt mitunter sportlich schwächelnden, fehlerhaften David wittern. Wer beim Poker oder beim Roulette auf die falschen Karten oder Farben setzt, für den können Kugel und Co halt beim gewagten Spiel mit dem Risiko auf null fallen. Wie die Dinge offensichtlich bei Alaba und dem FC Bayern liegen, so hat es sich für immer oder zumindest vorläufig einmal ausgepokert. Rien ne va pus im Casino Bavaria. Und da wär´s alles andere denn angebracht, mit dem Finger auf Bayern-Bosse zu zeigen und die Rassismus-Keule auszupacken. Was nämlich Black Lives Matter betrifft, so können von Abwehr bis Angriff viele Bayern-Stars wohl keineswegs über Missverhältnisse bis Missstände klagen. Zurück bleibt die Frage, ob sie das Monate lang inszenierte und medial breitgetretene „Finanz- und Vertrags-Duell“ ihres Kollegen David goutiert haben. Wer weiß, vielleicht wäre die Antwort dann auch ein Knalleffekt, über den sich die Alabas nur wundern würden …

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