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Die interessante Rückkehr des einstigen Damenchefs als oberster Alpin-Capo

Länderkonferenz im Skiverband. Trotz aller Olympiamedaillen war und ist doch nicht alles Gold, was glänzt. Wär´s anders, wären ja die neue Präsidentin Roswitha Stadlober und zumindest ein Teil der Landeskipräsidenten nicht auf die Idee gekommen, das eine oder andere ad hoc zu korrigieren. Ob jetzt der frühere Hirscher-Adlatus als ÖSV-Kommunikationschef gefeuert wird, das interessiert in der Öffentlichkeit tatsächlich so, wie wenn in Peking a Radl umfallt. Da ist schon weit interessanter und auch zum Nachdenken für andere Betroffene, warum man den zuletzt für die Ausbildung in St. Christoph (Austrian Ski Academy) zuständigen früheren Herren-Kombi- und danach höchst erfolgreichen Damen-Cheftrainer Herbert Mandl, seines Zeichens Magister, als neuen Alpinchef zurückgeholt hat.

Ja, geneigte Blog-Leser, was würden Sie meinen, was dieses Comeback eines seit vielen Jahren rennsportlich nur noch als Europacup-Funktionär tätigen Ex-Trainers bedeutet? Sagen wir einmal so: Ganz sicher wird damit weder dem nur dank alter Hasen und keineswegs, wie großspurig prophezeit, neuen Annas partiell hin und wieder erfolgreichen Damen-Cheftrainer Christian Mitter der Rücken gestärkt, sondern mehr oder weniger das Sagen entzogen. Und wenn man noch ein Stück weitergeht, dann stellt sich zwangsläufig natürlich auch die Frage: Ist der neue Alpinchef (Damen/Herren) namens Herbert Mandl mehr oder weniger unabhängig in seinen Entscheidungen oder doch noch dem ÖSV-Sportdirektor Toni Giger untergeordnet?

Noch hält sich ja der Skiverband bedeckt, wie er sich im Countdown zur Alpin-Heim-WM 2025 in Saalbach-Hinterglemm aufzustellen gedenkt, das alles soll ja erst im April publik werden, auch wenn es längst beschlossene Sache sein sollte. Tatsache allerdings bleibt, dass es beim österreichischen Alpin-Skiteam, aber nicht anders bei den Springern, beim Übergang vom immer noch, obschon nicht mehr ganz so erfolgreichen Juniorenbereich zu den Großen ganz schön hapert oder gar krankt, was womöglich auch damit zu tun hat, dass wir junge Leute forcieren, die zwar dank ihrer körperlichen Vorteile schon mehr und bessere FIS-Punkte haben als jüngere Leichtgewichte der Szene, dafür aber weit schneller auch an die Grenzen ihres Leistungsvermögens stoßen.

Andersrum gesagt: Wir haben seit Jahren offensichtlich die falschen LäuferInnen forciert, sonst hätten sich ja zwischen Generationen nicht derart eklatante Lücken ergeben, die sich andere Länder mit Einzelgängern oder weit kleineren Teams, aber auch geringeren Budgets nie und nimmer leisten könnten. Das muss ohne Rücksicht auf Verluste auch so deutlich angesprochen werden trotz der Gold- und anderen Medaillen, die bei den Peking-Spielen von lauter mehr als nur etablierten SportlerInnen gewonnen wurden. Die einzigen Jungen, die mir einfallen, sind die schon vergoldeten/veredelten Jung-Kombinierer Greiderer und Lamparter, aber kein/e einzige/r unter den Alpinen, aber auch Springern oder Snowboardern.

Wie sagt da der Volksmund: Wien der Herr, so das G´scherr. Also wird man wohl über übel die Herrschaften tauschen müssen,  damit auch das G´scherr nach der Pfeife der Besten tanzt. Zurück bleibt die Frage, ob sich der Ober-Boss Giger tatsächlich über Mandls Rückkehr so freut, wie er es in einer ÖSV-Aussendung zum Besten gibt, was immer damit gemeint ist. 

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