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Feursteine als neue Rohdíamanten

Es war, nicht nur Luki Pachners wegen, der Tag der Lukasse. Nicht ganz so weit entfernt wie Georgien am östlichen Schwarzen Meer, aber in Bansko im Westen Bulgariens drehte der Vorarlberger Lukas Feurstein den Spieß vom ersten Tag der Junioren-WM um – und gewann diesmal den Riesenslalom vor dem Super-G-Sieger und Cortina-Teilnehmer Franzoni aus Italien. Feurstein, ist das nicht der Nachwuchsläufer, um den sich Hirscher-Vater Ferdl kümmern sollte? Nein, ist er nicht, sondern nur der Cousin von Patrick Feurstein, der vor einem guten Jahr unter der Ferdl-Regie als Riesenslalom-Hoffnung im Europacup aufgetrumpft und im Weltcup sein Lehrgeld bezahlt hatte, ehe sich seine Spuren im Schnee verloren.

Jedenfalls hat man von ihm seit Monaten nichts gelesen, nichts gehört, keine Resultate gefunden. Etwa verletzt? Kreuzband- oder sonstige Risse? Womöglich Corona-Opfer? Alles falsch. Mitten im Countdown zur WM-Saison war auf einmal Schluss mit lustig für Patrick gewesen, der über unerträgliche Kopfschmerzen klagte, die nicht und nicht verschwinden wollten. Gottlob kam insofern Entwarnung, dass sich der Verdacht auf einen (Kopf-)Tumor nicht bestätigte. Aber was immer Feurstein an Pulvern schluckte – zurück blieb die bittere Pille, dass er Trainings- und Startverbot erhielt. Wochenlang. Monatelang. Bis vor kurzem, als sich der Kopfschmerz so geheimnisvoll wie gekommen auch wieder vertschüsst hatte.

Aber kaum hatte er grünes Licht bekommen, um wieder auf (Renn-)Ski zu steigen, da holte ihn das Sturz-Schicksal beim Training auf der Reiteralm ein. Und zwar so kurios bis surreal, dass es fast nach einer Verhöhnung des geprügelten Skisohnes aussah. Feurstein fädelte ein und fiel so unglücklich in den Schnee, dass die Nase das Gelenk der nächsten Torstange rasierte“. Schmerzhafte Konsequenz: Nasenbeinbruch mit  der Gefahr, dass durch diese fatale Kollision womöglich das Kopfweh wieder virulent wird.

Der Hirscher Ferdl meint zwar, dass Patrick Feurstein diese Skisaison wohl keine Rennen mehr fahren wird können/dürfen, er hofft aber, dass Österreich im nächsten Weltcup – und Olympiajahr gleich zwei Feursteine als heiße Eisen in petto haben könnte. Und damit neben Brennsteiner („Er muss seine Leistungen noch bestätigen!“) gleich zwei verwandte, gleichnamige Rohdiamanten, die aus einer Pannen-, Pech- und Pleiten-Sparte womöglich eine Paradedisziplin machen. Eine, die keine Kopfschmerzen mehr bereitet…

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