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Nostalgie und Neid bei Blick zu Top-WM in Prag: Als Bähmen noch bei Ästreich war…

Verständlich, dass sich die O2-Halle in Prag in ein Tollhaus verwandelte, als die Tschechen ihren ersten WM-Titel seit 14 Jahren und dazu den ersten bei einer Heim-WM feierten. Dabei hat nicht viel gefehlt, dass den dann umso begeisterteren Tschechen-Fans der Jubel im Hals steckengeblieben wäre, weil ihnen Außenseiter Schweiz in einem Endspiel auf Augenhöhe 50 Minuten lang gehörig einheizte, ehe Pastarnak das entscheidende Tor zum letztlich noch klaren 2:0 schoss. Ja, diese Eidgenossen, bei denen einen der Neid fressen kann, wie die sich im Laufe des Turniers zum Favoritenschreck und Riesentöter mauserten. Jene Schweizer, gegen die wir Österreicher ganz stark dagegengehalten, erst ganz am Schluss ganz knapp verloren hatten.

Das hat gezeigt, was im Eishockey, in dem die Mitteleuropäer in russischer Absenz immer mehr den früher dominanten Nordländer und Nordamerikanern den Rang streitig machen, für gut vorbereitete, taktisch gut eingestellte und disziplinierte sogenannte Kleine durchaus möglich ist. Und wäre bei uns, man verzeihe diese Worte, die Flasche nach den Sensationsspielen nicht so leer gewesen, um just gegen die britischen Absteiger zu verlieren, wer weiß, was in einem Viertelfinale alles …?

Nein, nein, spekulieren wir nicht weiter oder reden, was grundsätzlich ja bei uns nichts Außergewöhnliches ist, über ungelegte Eier. Sportlich haben unsere Eishockeycracks, die mittlerweile weniger machomäßig und angsteinflößend aussehen wie früher,2e aber dafür umso besser spielen, ja mächtig aufgeholt, dafür haben wir Österreicher aber abseits vom Skirennsport und dem RedBull-Ring den Anschluss als geeignete Veranstalter von sportlichen Großereignissen verloren.

Nach einigen tollen Eishockey-Weltmeisterschaften im Jahrzehnte-Takt gab´s ja bei der letzten schon den Skandal um „Eisbrüche“, das gute alte Prater-Stadion ist so in die Jahre gekommen, dass sich Namensgeber Ernst Happel dafür genieren würde, dass es nicht mehr tauglich wäre für Champions League oder Euro-Kandidatur. Von fehlenden Sporthallen und Sportbädern ganz zu schweigen, von denen es etwa in der Olympiastadt Paris etwa im 15. Arrondissement mehr gibt als im großen Wien ganz zu schweigen…

Ja, wir waren einmal Weltmeister im Veranstalten, denen die Welt und Europa stets Rosen streute, dem man aber längst mit dem Rücken abseits von Pisten und Schanzen die rote Karte zeigt. Statt über geeignete Sportstätten statt G´stetten den Sport und die Bewegungsfreude zu fördern, heißt´s bei uns eher: was brauch´ ma des, des kost uns doch nur an Haufen Geld, gell Neidgenossen-Freunde! Wenn von Neidgenossen die Rede ist, dann müssen wir nur über die Grenzen nach Osten (Ungarn) und Norden zu den Tschechen schauen.

Sie haben uns 30 Jahre nach der Polit-Wende längst als Veranstaltungs-Weltmeister abgelöst und abgehängt, das ist Fakt. Ehe sie eine der besten Eishockey-WM´s in zwei großen, oft ausverkauften Hallen mit 800.000 Zuschauern aus aller Welt organisierten, die natürlich auch für große Umsätze sorgten, hatten sie mit noch mehr Fans eine fantastische Biathlon-WM (Nove Mesto) über die schneearme Bühne gebracht – beim Eishockey nicht zuletzt mit Partner Infront, der sich nicht lumpen ließ, was geladene Gäste betraf frei nach der Devise: Zahlt sich mit dem Return of Investment ganz sicher aus!

Wir hingegen können da höchstens in schönster, aber auch neid- wie leidvoller Nostalgie über die Grenzen blicken und dazhu sagen: Als Bähmen noch bei Ästreich war, Ästreich war…  

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