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Trotz hauchdünn verpasster Sensation – Lebenszeichen von “Mimi” Paszek

Schade drum! Ganz nahe war Tamira „Mimi“ Paszek, das einstige Tennis-Wunderkind, inzwischen bald 32 Jahre alt, an einem sensationellen Triumph und damit einem noch triumphaleren Comeback gewesen, ehe ihr zumindest der Sieg gegen die frühere French-Open-Siegerin und ehemalige Junioren-Nr. 1 der Welt, Jelena Ostapenko, doch noch vom Schläger rutschte. Ja, jammerschade für die von Verletzungen, aber auch privaten Problemen immer wieder gebeutelte Vorarlbergerin. Und schade drum auch für das rotweißrote Außenseiter-Team gegen Lettland, weil die durchaus mögliche, aber um einen Hauch verpasste Überraschung zur 1:0-Führung im Billie-Jean-King-Cup auch ein zusätzlicher Ansporn und Motivationsschub für die zehn Jahre jüngere Deutschland-Legionärin Sinja Kraus und womöglich auch das Doppel hätten sein können.

So aber blieb´s beim Konjunktiv, der auch den offen sichtlichen Hochmut von Ostapenko, einer Nr. 18 der Welt, leider doch nicht mit einem Fall bestrafte. Obschon sie ja schon Sonntag von den WTA-Finals auf Hardcourt im texanischen Fort Worth (Doppel-Semfinale) abgerauscht war, kam sie erst am Mittwoch nach Österreich, um sich im Eiltempo mit kaum abgeschütteltem Jetlag auf den Sandplatz im Multiversum von Schwechat um- und einzustellen. Mit einigem Bedauern aus patriotischer Sicht hat sich das am Ende leider doch nicht gerächt, weil Ostapenko halt im vollen Turnier-Modus immer wieder in engen, heiklen wie entscheidenden Situationen geübt, erprobt und geeicht ist, während Paszek zwar ohne Erwartungsdruck, aber auch ohne Spielpraxis in dieses letztlich so dramatisch verlaufene Duell gegangen war.

Ohne daraus voreilige Schlüsse zu ziehen, so war´s nach den teils verheerenden, frustrierenden, einmal sogar niederschmetternden Niederlagenserien („Höhepunkt ein 0:6, 0:3 in einem Future mit Aufgabe) ein kräftiges Lebenszeichen am Ende dieses Tennisjahres. Wie Paszek damit umgeht, was sie daraus macht und ob es sie wieder in eine Spielerin verwandelt, die es zweimal ins Wimbledon-Viertelfinale, zum Triumph in Eastbourne und zur Nr. 26 der Welt geschafft hat, steht in den Sternen.  Zum Entschlüsseln allerdings bedarf´s keiner Astrologen, vielmehr ihrer professionellen Einstellung. Vielleicht hat ja auch der Aufstieg der alemannischen Landsfrau Julia Grabher aus der Anonymität unter die Top 100 so etwas wie ein Weckamin für Mimis Ehrgeiz vorerst einmal sehr gut gewirkt…

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